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Neues Antibiotikum aus Gießen: Ein Hoffnungsschimmer gegen resistente Keime!

Die Naturstoff-Forschungsgruppe der Justus-Liebig-Universität Gießen erhält eine Förderung von rund 950.000 Euro von der Initiative CARB-X zur Entwicklung eines neuartigen Antibiotikums. Ziel des Projekts ist die Bekämpfung gramnegativer Bakterien durch ein auf Naturprodukten basierendes Peptid-Antibiotikum. CARB-X ist eine globale gemeinnützige Partnerschaft, die sich der Förderung der Forschung und Entwicklung neuer Antibiotika widmet.

Die Forschungsgruppe plant die Nutzung biosynthetischer und halbsynthetischer Methoden, um ein Antibiotikum zu entwickeln, das speziell das Protein BamA hemmen soll. Dieses Protein stellt ein vielversprechendes Ziel für die Bekämpfung gramnegativer Bakterien dar, die aufgrund ihrer Zellwandstruktur häufig Resistenzen gegenüber mehreren Antibiotikaklassen aufweisen. Mögliche Anwendungen des neuen Therapeutikums liegen in der Behandlung komplizierter Harnwegsinfektionen und Lungeninfektionen, insbesondere bei Patienten mit Mukoviszidose.

Wichtige Informationen zur Antibiotika-Entwicklung

Im März 2024 startete CARB-X eine neue Finanzierungsrunde, um Forschungslücken zu schließen. Schätzungen zufolge könnten zwischen 2025 und 2050 bis zu 39 Millionen Todesfälle auf bakterielle Antibiotikaresistenz zurückgeführt werden. Durch gezielte Maßnahmen zur Entwicklung von Medikamenten gegen gramnegative Bakterien könnten jedoch über 11 Millionen Todesfälle verhindert werden. Seit 2016 hat CARB-X insgesamt 104 Forschungs- und Entwicklungsprojekte in 13 Ländern unterstützt, wovon 18 bereits in klinischen Erprobungen sind oder abgeschlossen wurden.

Die Initiative CARB-X hat in diesem Zusammenhang auch einen Startzuschuss von 610.000 US-Dollar an die Justus-Liebig-Universität Gießen verliehen, um die Entwicklung des Peptid-Antibiotikums zu unterstützen. Laut Dr. Erin Duffy, Forschungs- und Entwicklungsleiterin von CARB-X, ist das Targeting von BamA entscheidend für eine breite antibiotische Wirkung. Prof. Dr. Till F. Schäberle und Prof. Dr. Katharina Lorenz von der Universität betonen die Dringlichkeit, neue Antibiotika zu entwickeln und ihren Beitrag zur Mission von CARB-X.

Die Förderung durch CARB-X erfordert von allen geförderten Entwicklern die Erstellung eines Bewirtschaftungs- und Zugangsplans für ihre Produkte. Seit seiner Gründung hat CARB-X sich auf die frühphasige Forschung zu antibakteriellen Mitteln fokussiert, die gegen bakterielle Resistenzen wirken.

Für weitere Informationen zu diesem Thema lesen Sie die Berichte von Giessener Anzeiger und CARB-X.