
Die Polizei im Landkreis Aurich hat am Donnerstagmorgen im Kampf gegen Clanstrukturen mehrere Durchsuchungen und Festnahmen durchgeführt. Dabei wurden zwei Männer im Alter von 29 und 32 Jahren festgenommen, die mit dem kriminellen Clanmilieu in Verbindung gebracht werden, wie NDR berichtete. Die Festgenommenen sollen im November 2024 mit Gewalt einen Mann aus dem Landkreis Aurich zur Herausgabe von Vermögenswerten in fünfstelliger Höhe gezwungen haben.
Monatelange Ermittlungen der Zentralstelle zur Bekämpfung krimineller Clanstrukturen führten zu zwei Haftbefehlen und mehreren Durchsuchungsbeschlüssen. Im Rahmen dieser Aktionen wurden drei Wohnhäuser im Landkreis Aurich, darunter in Norden, durchsucht. Bei den Durchsuchungen konnten Hieb-, Stich- und Schusswaffen sowie Bargeld sichergestellt werden. Darüber hinaus wurden Vermögenswerte in Höhe von 70.000 Euro beschlagnahmt. Das Amtsgericht Osnabrück hat Untersuchungshaft für die beiden Männer angeordnet. Weitere Ermittlungen sind im Gange.
Kontroversen um Clankriminalität
Der Begriff „Clankriminalität“ ist umstritten, und Kritiker bemängeln die pauschale Zuordnung von Personen zu kriminellen Gruppen basierend auf ethnischer Herkunft und Familienstrukturen. In diesem Zusammenhang zeigte eine Untersuchung, die auf Academia.edu veröffentlicht wurde, dass es in der Diskussion um Clankriminalität auch Vorschläge zur Verwendung alternativer Begriffe wie „organisierte Kriminalität“ oder „kriminelle Bande“ gibt.
Die Thematik berührt auch breitere gesellschaftliche Fragen, darunter die Verbindung zwischen Clankriminalität und allgemeinen Ängsten vor Kriminalität, sowie den Einfluss organisierter Kriminalität auf politische und wirtschaftliche Entwicklungen.