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Die Samtgemeinde Wathlingen unternimmt einen bedeutenden Schritt in Richtung einer klimaneutralen Wärmeversorgung. Laut einem Bericht von Celler Presse arbeiten die Verantwortlichen an einem kommunalen Wärmeplan, der ohne fossile Brennstoffe auskommen soll. Die Projektpartner umfassen die target GmbH aus Hannover sowie die Celle-Uelzen Netz.
Das Auftakttreffen der Projektpartner fand am 04. November 2024 statt. Im Rahmen des Wärmeplanungsgesetzes des Bundes sowie des niedersächsischen Klimagesetzes sind alle deutschen Kommunen mit mehr als 10.000 Einwohnern verpflichtet, bis zur Mitte des Jahres 2028 eine Wärmeplanung zu erstellen. Wathlingen wird diesen Plan in enger Abstimmung mit den übrigen Kommunen im Landkreis Celle, abgesehen von der Stadt Celle, und dem Landkreis Celle selbst entwickeln.
Wärmeplanung und ihre Ziele
Die Wärmeplanung dient als strategisches Instrument zur Bestimmung geeigneter Wärmeversorgungsarten in unterschiedlichen geografischen Gebieten. Aus der Wärmeplanung resultieren jedoch keine Rechte oder Pflichten für die Bürger. Projektleiter Tobias Timm hebt die Wichtigkeit der Kooperation zwischen verschiedenen Akteuren sowie die Einbindung der Öffentlichkeit hervor. Geplante Informations- und Austauschformate sollen dazu beitragen, Anregungen der Bevölkerung in die Planungen einfließen zu lassen.
Die Erarbeitung des kommunalen Wärmeplans wird durch die Nationale Klimaschutzinitiative gefördert. Am 03. April 2025 um 18:00 Uhr findet im Hagensaal am Rathaus in Nienhagen eine Informationsveranstaltung statt, die darauf abzielt, der Öffentlichkeit Informationen bereitzustellen, Fragen zu beantworten und Anregungen zu sammeln.
Die Dringlichkeit einer umfassenden Wärmeplanung in Deutschland wird auch durch weitere Angaben von bmwsb.bund.de unterstrichen. Der Wärmebedarf in Deutschland macht über 50% des Endenergieverbrauchs aus und ist für einen erheblichen Teil des CO2-Ausstoßes verantwortlich, wobei etwa 80% der Wärmenachfrage durch fossile Brennstoffe wie Gas und Öl gedeckt werden. Die Bundesregierung hat in diesem Zusammenhang 500 Millionen Euro bereitgestellt, um die Erstellung von Wärmeplänen zu unterstützen. Ab dem 1. Januar 2024 müssen diese Pläne erstellt werden.
Im Rahmen des Wärmeplanungsgesetzes müssen neue Wärmenetze ab dem 1. März 2025 mindestens 65% der Nettowärmeerzeugung aus erneuerbaren Energien oder Abwärme beziehen. Ziel ist es, ein vollständig fossilfreies Wärmenetz bis 2045 zu erreichen.