Am 6. März 2025 feiert der Musikprofessor Hermann Rauhe seinen 95. Geburtstag. Obwohl er seit Jahrzehnten nicht mehr in seiner Heimatgemeinde Wanna lebt, bleibt er mit dieser verbunden und hat im Lauf seines Lebens viel bewegt. Sein Motto, „Man muss selber brennen, um andere zu entzünden“, spiegelt seine unermüdliche Leidenschaft für die Musik wider.
Hermann Rauhe ist auch im hohen Alter aktiv und engagiert sich in verschiedenen Vorständen. Er ist Ehrenpräsident der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg sowie Mitglied im internationalen Netzwerk „Il canto del mondo“, das sich der Förderung der Alltagskulturen des Singens widmet. Seine Wurzeln in der Musik gehen tief zurück, beeinflusst durch seine Familie. Sein Vater war Schulleiter, führte einen Männerchor und beschäftigte sich mit Ornithologie, während seine Mutter Klavierunterricht gab und als Organistin tätig war.
Ein wegweisendes Lebenswerk
Rauhe besuchte das Amandus-Abendroth-Gymnasium in Cuxhaven, wo er 1949 sein Abitur ablegte. Nach dem ersten misslungenen Versuch, an der Hamburger Musikhochschule angenommen zu werden, promovierte er 1959 mit einer Untersuchung zum „Wort-Ton-Verhältnis im weltlichen Vokalwerk des barocken Komponisten Johann Hermann Schein“. Seine berufliche Laufbahn führte ihn über verschiedene Positionen, darunter Referendar und Assessor an Hamburger Oberschulen, bis hin zu einem Lehrauftrag an der Hamburger Musikhochschule.
Besonders prägend war seine Zeit von 1978 bis 2004, als Rauhe Präsident der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg war. In dieser Funktion initiierte er Studiengänge in Popularmusik, Jazz und Kulturmanagement sowie einen Lehrstuhl für Musiktherapie. Darüber hinaus trug er maßgeblich zur Öffentlichkeitsarbeit des Instituts bei, unter anderem durch die ZDF-Sendereihen „Junge Talente“ und „Jeder braucht Musik“, die vielen Talenten, wie Christian Tetzlaff und Ute Lemper, zu Ruhm verhalfen.
Für seine Verdienste wurde Hermann Rauhe mehrfach ausgezeichnet. Zu seinen Ehrungen zählen unter anderem die Brahms-Medaille, die Medaille für Kunst und Wissenschaft sowie das Bundesverdienstkreuz erster Klasse. 2014 wurde er zudem Ehrenbürger von Wanna, und die Grundschule in Wanna trägt seit 2010 seinen Namen.
Weitere Informationen zu seinem Leben und Werk bieten die Websites von CNV Medien und hermannrauhe.de.
