
In einer entscheidenden Sitzung hat der Sportausschuss der Stadt Delmenhorst einstimmig beschlossen, den Standort für den zweiten Allwetterplatz der Stadt auf das Stadiongelände zu verlegen. Der Beschluss, der den bestehenden Schlackplatz (Platz 4) ersetzen wird, stellt einen wichtigen Schritt für die örtliche Sportinfrastruktur dar. Drei Vereine, der SV Atlas, der TV Jahn und der DTB, hatten sich um den neuen Platz beworben, wobei der DTB Am Kleinen Meer lange als Favorit galt.
Die Entscheidung für das Stadiongelände fiel trotz höherer Kosten, da das Argumentationsgewicht für diese Wahl über die anderen Standorte überwogen hat. Die Verwaltung hatte zwar keine Empfehlung abgegeben, jedoch die Vor- und Nachteile der verschiedenen Standorte aufgelistet. Alle drei in Frage kommenden Standorte wurden als baulich machbar erachtet. Der Sportausschuss berichtete, dass die Verwaltung ursprünglich Platz 3 bevorzugt hatte, da dort die Kosten am geringsten wären und bereits Flutlicht vorhanden ist. Jedoch müssen alle drei Plätze des DTB sanierte Drainagen benötigen, was bei Platz 3 nicht der Fall wäre, sollten Kunstrasen verlegt werden.
Argumente für das Stadiongelände
Marco Castiglione vom TV Jahn hatte im Ausschuss für den Blücherweg geworben und dabei auf die hohe Anzahl an Mannschaften sowie die unzureichenden Kapazitäten verwiesen. Der DTB war unglücklicherweise nicht in der Sitzung vertreten und hatte zudem kein gesondertes Schreiben eingereicht. Einige Ausschussmitglieder übten Kritik an der Planung der Parkmöglichkeiten des DTB, während der wenig genutzte Schlackplatz für den Bau des Kunstrasenplatzes sprach.
Murat Kalmis von der FDP unterstrich die zentrale Lage des Stadions, die Schulen den Zugang zum neuen Allwetterplatz ermöglicht. Hasan Bicerik von der SPD erklärte, dass die Entscheidung nicht einfach war und eine Kampfabstimmung vermieden werden sollte. Während die Grünen skeptisch gegenüber Kunstrasenplätzen sind, erkannten sie dennoch die Notwendigkeit an, einen solchen Platz zu schaffen. Geplant ist die Verwendung von umweltfreundlichem Material, ähnlich dem beim Allwetterplatz in Stickgras, um die Umweltbelastung zu minimieren, da nur eine Schlackefläche betroffen ist und keine Rasenfläche.
Die Stadt wird die Verwaltung des Platzes übernehmen, und die Nutzung muss von den Vereinen gebucht und bezahlt werden. Zudem gibt es die Möglichkeit, dass ein Verein einen Anteil der Baukosten trägt und dafür exklusive Nutzungsrechte erhält.
In einem weiteren Kontext hat eine Recherche ergeben, dass fast die Hälfte aller Kunstrasenanlagen in Frankfurt bereits granulatfrei sind. Andreas Haller, Abteilungsleiter für Sportförderung im Sportamt, informierte über den Stand dieser Anlagen und stellte fest, dass bis 2018 Plätze mit einer Kombination aus Sand und Granulat verfüllt wurden. Eine Studie der Europäischen Chemie-Agentur hat gezeigt, dass Kunstrasengranulat, das häufig aus recycelten Autoreifen besteht, signifikant Mikroplastik freisetzt. Daher wird ab 2031 der Verkauf von Kunstrasengranulat verboten, und Frankfurt verwendet seit 2019 nur noch Sand zur Unterfütterung neuer Plätze, wie [fr.de](https://www.fr.de/frankfurt/frankfurt-baut-gesetzeskonforme-kunstrasenplaetze-92853339.html) berichtete.