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Im Jahr 2023 verzeichnete die Freiwillige Feuerwehr Stuhr einen Rekord an Einsätzen und Neuzugängen. Insgesamt gab es 295 Alarmierungen, was dieses Jahr als „durchschnittlich“ bezeichnet wird. Besonders bemerkenswert war der Einsatz während der Hochwasserlage über die Weihnachtsfeiertage, bei dem 260 Helfer aus allen Ortswehren mobilisiert wurden. Die Brinkumer Ortswehr war für den Grundschutz abgestellt, und die Deichverteidigung zog sich über drei Tage, was die Weihnachtsplanung der Kameraden erheblich beeinträchtigte. Gemeindebrandmeister Michael Kalusche pendelte an Heiligabend zwischen Einsatz und Kirche.
Die Einsatzkräfte konnten zudem auf die Unterstützung von Anwohnern und dem Restaurant Meyerhof zählen. Eine Dankesfeier für die engagierten Helfer ist für Mai 2024 in Planung. Unter den weiteren hevorragenden Einsätzen befanden sich ein Tiefgaragenbrand in Varrel, ein Tankstellenbrand in Brinkum, ein umgekippter Bierlaster auf der Autobahn 1 sowie ein schwerer Lkw-Unfall. Ein weiterer tragischer Vorfall war ein Verkehrsunfall mit Todesfolge.
Neuzugänge und Ausbildung
Insgesamt gab es 24 Neuzugänge in der Feuerwehr, wobei der Großteil aus Quereinsteigern bestand. Die Rahmenbedingungen für die Feuerwehren haben sich verbessert, unter anderem durch neue Schutzkleidung und Hygieneanhänger. Die Ausbildung der Truppmänner und Truppführer erfolgt nun vorwiegend auf der Ebene der Ortswehren, was eine flexiblere Ausbildung ermöglicht, die überwiegend in regulären Diensten durchgeführt wird. Zu den durchgeführten Fortbildungen gehörten Themen wie brennende Elektroautos und technische Hilfeleistungen. Die Ortswehren in Brinkum, Stuhr und Fahrenhorst waren außerdem über den Jahreswechsel in Bereitschaft.
Angesichts der Herausforderungen in der Mitgliedergewinnung fordern Feuerwehren in Deutschland verstärkt dazu auf, Quereinsteiger zu gewinnen und ehrenamtliches Engagement zu fördern. Dies ist besonders wichtig, um den gestiegenen Einsatzzahlen und dem altersbedingten Verlust erfahrener Einsatzkräfte entgegenzuwirken, wie auf [Vorreiter Zeitung](https://www.vorreiter-zeitung.de/post/feuerwehr-nachwuchsgewinnung-wandel) berichtet wird. Dabei werden zahlreiche Strategien zur Mitgliedergewinnung und Jugendarbeit, wie die Gründung von Kinderfeuerwehren, in den Fokus gerückt.
Mit Blick auf die Zukunft plant die Feuerwehr Stuhr, vier neue große Einsatzfahrzeuge zu beschaffen und neue Feuerwehrhäuser in Heiligenrode und Stuhr bis Anfang 2027 zu errichten. In Anbetracht der aktuellen Herausforderungen wird die Nachwuchsgewinnung für die Zukunft der Feuerwehr als äußerst wichtig erachtet.