
Das Landvolk Diepholz plant die Modernisierung des Windparks Barver Süd. Im Rahmen dieses Vorhabens sollen fünf alte Windenergieanlagen, die 22 Jahre alt sind, durch vier größere und leistungsstärkere Modelle ersetzt werden. Um den Transport der neuen Bauteile zu ermöglichen, müssen 55 Bäume mit einem Stammdurchmesser ab 6 cm gefällt werden. Diese betroffenen Bäume sind wild gewachsenes Buschwerk und gehören verschiedenen Baumarten, darunter Pappel, Birke und Eiche.
Als Ausgleich für die gefällten Bäume sind im Herbst geplante Neupflanzungen von 106 Bäumen vorgesehen, die in Absprache mit dem Landkreis Diepholz und dem Gemeinderat Barver umgesetzt werden. Die neuen Bäume werden 1,5 bis 2 Meter groß sein und umfassen Arten wie Eichen, Birken, Linden, Weiden, Buchen, Ebereschen, Ahorn und Obstbäume alter Sorten. Zudem sollen zusätzliche Flächen mit heimischen Büschen bepflanzt werden, um Nahrungsquellen für Vögel, Insekten und Fledermäuse zu schaffen.
Technische Details und Zeitplan
Die bestehenden fünf Windenergieanlagen des Typs Vestas haben eine Nennleistung von jeweils 2 Megawatt, einen Rotordurchmesser von 80 Metern und eine Nabenhöhe von 100 Metern. Die geplanten vier neuen Anlagen, vom Typ Enercon E-138, werden dagegen eine Nennleistung von jeweils 4,26 Megawatt aufweisen, mit einem Rotordurchmesser von 138 Metern und einer Gesamthöhe von etwa 200 Metern. Der erwartete jährliche Ertrag der neuen Anlagen könnte mehr als 16.000 Haushalte mit Strom versorgen.
Der Rückbau der alten Anlagen sowie der Wegebau für die neuen Bauteile sind für September 2025 vorgesehen, während die Inbetriebnahme der neuen Windräder für den Sommer 2026 geplant ist. Die notwendigen Transportprobleme ergeben sich aus der Länge der Rotorblätter, die 69 Meter messen und ein hohes Gewicht aufweisen, was besondere Anforderungen an die Logistik stellt.
Das Repowering von Windkraftanlagen wird immer als strategische Lösung betrachtet, um die Kapazität der Windkraft in Deutschland zu steigern und gleichzeitig den geforderten ökologischen Ausgleich sicherzustellen. Dies wird auch durch die Berichterstattung bei Umweltfinanz gestützt, die auf die Komplexität der Genehmigungsverfahren und die Notwendigkeit einer Vereinfachung hinweist. Der Bundesverband Windenergie hat die Vorteile des Repowerings bestätigt und sieht hierin eine zentrale Maßnahme zur Erreichung der nationalen Energie- und Klimaziele.