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Am 7. Januar 1925 wurde in Wilhelmshaven der Kreuzer „Emden“ feierlich getauft und vom Stapel gelassen. Dieses Ereignis war ein bedeutender Schritt für die deutsche Marine und stellte das erste große Marineschiff dar, das nach dem Ersten Weltkrieg gebaut wurde. An einem grauen, windigen Wintertag versammelten sich Tausende von Menschen am Hafenbecken der Marinewerft, um diesem historischen Moment beizuwohnen.
Die „Emden“ wurde als Symbol der Hoffnung für die Stadt und die Region wahrgenommen, die unter den Folgen des Kriegs litten. Der Bau des 150 Meter langen Kreuzers begann 1920, die Kiellegung fand jedoch erst 1921 statt. Verzögerungen während der Bauzeit, bedingt durch Materialknappheit und die Wirtschaftskrise, führten schließlich zu einer Fertigstellung im Jahr 1925.
Technische Details und Bewaffnung
Die „Emden“ wurde in der Reichsmarinewerft in Wilhelmshaven gebaut und wies eine Tonnage von 6.056 Tonnen (Standard) und 6.990 Tonnen (maximal) auf. Mit einer Länge von 155,10 Metern und einer Breite von 14,20 Metern konnte sie eine Höchstgeschwindigkeit von 29,4 Knoten erreichen, angetrieben von 10 Marine-Dampfkesseln und zwei Getriebeturbinen, die zusammen eine Leistung von 45.900 PS entwickelten. Aufgrund des Versailler Vertrags war die Bewaffnung der „Emden“ im Vergleich zu anderen Schiffen leichter ausgelegt und umfasste unter anderem acht 15 cm Geschütze und zwei 8,8 cm Geschütze.
Besonders hervorzuheben ist die Nutzung der „Emden“ als Ausbildungsschiff, die von 1926 bis 1938 insgesamt neun große Fahrten unternahm. Die Reisen führten unter anderem nach Kapstadt, Yokohama und Rio de Janeiro und wurden durch Berichte und Fotos dokumentiert. Die größte Tiefenmessung im Philippinengraben wurde am 29. April 1927 von der „Emden“ ermittelt und später als „Emdentief“ bekannt.
Kriegseinsätze und Schicksal der „Emden“
Im Zweiten Weltkrieg wurde die „Emden“ weiterhin als Ausbildungsschiff eingesetzt, nahm jedoch auch an militärischen Einsätzen teil, einschließlich des Überfalls auf Norwegen und Minenlegungen in Ostseegewässern. Nach schweren Beschädigungen durch einen Bombenangriff in Kiel im Jahr 1945 wurde die „Emden“ auf Grund gesetzt und später gesprengt. Die Trümmer wurden schließlich 1948 aus der Kieler Bucht entfernt. In ihrer über 20-jährigen Geschichte hat die „Emden“ die Entwicklung der deutschen Marine während und nach den Weltkriegen maßgeblich geprägt.
Für mehr Informationen zur „Emden“ und ihrer Geschichte besuchen Sie die Seiten von NDR und U-Boot Archiv.