
In Niedersachsen werden bedeutende Maßnahmen zum Schutz und zur Aufforstung von Wäldern getroffen. Laut NDR haben die Niedersächsischen Landesforsten im Emsland ca. 90.000 neue Bäume gepflanzt, um die durch Trockenheit und Borkenkäfer geschädigten Wälder wiederzubeleben. Derzeit endet die Pflanzsaison aufgrund unzureichender Niederschläge früher als gewöhnlich. Förster Björn Staggenborg ist verantwortlich für die Überwachung des Abstands zwischen den Pflanzen, während moderne Pflanzmaschinen verwendet werden, um eine effiziente Umsetzung der Aufforstungsmaßnahmen zu gewährleisten.
Auf einer Fläche von 2,7 Hektar entsteht in Emsbüren ein neuer Wald, der 400 Hainbuchen, 4.000 Traubeneichen sowie Salweiden und Feldahorn umfasst. Insgesamt werden rund 14.000 Bäume und Sträucher in dieser Region gepflanzt. Die Stabilität des Waldes wird durch die Vielfalt der Baumarten gefördert, da diese ein wichtiges Habitat für Insekten bieten und zur ökologischen Entwicklung beitragen. In bestimmten Gebieten werden bisher vorwiegend Nadelbäume durch Laubbäume wie Roteiche, Hainbuche oder Spitzahorn ersetzt, wobei Förster Staggenborg optimistisch ist, dass die Bäume trotz anhaltender Trockenheit gut anwachsen werden.
Aufforstung als Antwort auf Waldsterben
Das Thema der Aufforstung gewinnt an Bedeutung, da der Klimawandel und dessen Auswirkungen auf Wälder weltweit zunehmen. Laut einer Untersuchung von der Technischen Universität München und der Universität Wien stehen Förster vor der zentralen Frage, welche Baumarten auf befallenen Flächen gepflanzt werden sollten. Die Auswahl geeigneter Baumarten ist von großer Bedeutung, da aufgrund des Klimawandels nicht alle Baumarten die gleichen Funktionen erfüllen können. Aktuelle Forschungen zeigen, dass die Eignung von 69 europäischen Baumarten für das 21. Jahrhundert untersucht wurde, wobei festgestellt wurde, dass die Artenvielfalt für Aufforstungsprojekte signifikant gesenkt werden könnte.
DieAnalyse der Baumartenvielfalt deutet darauf hin, dass durchschnittlich nur neun Baumarten pro Quadratkilometer in Europa als klimaneutral gelten, während in Deutschland lediglich 10 Baumarten klimatisch geeignet sind. Bei stabilen Klimabedingungen hätten es deutlich mehr Arten sein können. Diese Entwicklung könnte die Waldleistungen erheblich beeinträchtigen, da gemischte Wälder für ihre Robustheit gegen Störungen bekannt sind, jedoch in Europa zunehmend rar werden könnten.