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Am 26. Februar 2025 haben der Landkreis Emsland und das Marien Hospital Papenburg Aschendorf ihre Kooperationsvereinbarung zur Verbesserung des Kinderschutzes im Gesundheitswesen aktualisiert. Diese Vereinbarung hat das Ziel, den Fachkräften im Gesundheitswesen Einblick in die familiären Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen zu ermöglichen und Unsicherheiten im Umgang mit Kinderschutzfällen zu beseitigen, wie emsland.de berichtete.
Die ursprüngliche Vereinbarung wurde 2020 geschlossen und jetzt erneuert. Bestandteil der neuen Regelung sind Handlungsleitfäden, Arbeitsmaterialien sowie Kontaktdaten der zuständigen Ansprechpersonen. In einer gemeinsamen Veranstaltung im Februar, an der fast 60 Teilnehmende teilnahmen, wurde das Wissen um den Kinderschutz aufgefrischt. Prof. Dr. med. Andrea Caby informierte über die Herausforderungen im Kinderschutz im Gesundheitswesen und betonte die Wichtigkeit eines interdisziplinären Netzwerks für Familien, insbesondere bei Auffälligkeiten im Verhalten oder in der Entwicklung von Kindern.
Rolle der Fachkräfte im Gesundheitswesen
Gerd Konen erläuterte die rechtlichen Grundlagen des Bundeskinderschutzgesetzes, das die Verantwortung von Fachkräften im Gesundheitswesen verdeutlicht. Diese Fachkräfte sind aufgerufen, bei Hinweisen auf Kindeswohlgefährdung aktiv zu werden und Hilfsangebote zu vermitteln. In schwerwiegenden Fällen ist eine Zusammenarbeit mit der Kinder- und Jugendhilfe notwendig. Des weiteren informierte Dr. Christopher Trouw über die Möglichkeiten und Grenzen der Fachberatung im Kinderschutz.
Der übergeordnete Ziel des Kinderschutzes besteht darin, Kindern eine gesunde Entwicklung in einer sicheren Umgebung zu ermöglichen und Familien Hilfen anzubieten.
In einem ergänzenden Bericht über den aktuellen Stand im Bereich der Frühen Hilfen und Kinderschutz wurde betont, dass verbindliche Strukturen in diesem Bereich weiterentwickelt werden. Ziel ist der Informationsaustausch über Angebote und Aufgaben sowie die Klärung struktureller Fragen und die Abstimmung von Verfahren, wie gesetze-im-internet.de darlegte.
Zu den beteiligten Einrichtungen gehören unter anderem Dienste der öffentlichen und freien Jugendhilfe, Gesundheitsämter, Schulen sowie Beratungsstellen für soziale Problemlagen. Die verbindliche Zusammenarbeit im Kinderschutz soll durch die örtlichen Träger der Jugendhilfe organisiert werden. Um diese Netzwerke zu stärken, wird auch der Einsatz von Familienhebammen forciert, unterstützt durch eine vierjährige Bundesinitiative zur finanziellen Förderung.