EmslandGrafschaft Bentheim

Myxomatose bedroht Feldhasen im Emsland: Experten schlagen Alarm!

Die Myxomatose, die gefürchtete Kaninchenpest, wütet aktuell im Emsland und der Grafschaft Bentheim und bedroht die Feldhasen in alarmierendem Ausmaß! In einigen Revieren sind über 90 Prozent der Bestände bereits betroffen. Experten schlagen Alarm: Eine neue Virusvariante könnte die Situation noch verschärfen. Dr. Egbert Strauß, Wildbiologe und Mitglied im Deutschen Jagdverband, warnt vor den verheerenden Folgen dieser Krankheit.

Die Myxomatose wird durch das Pockenvirus „Leporipoxvirus myxomatosis“ verursacht und ist extrem ansteckend sowie tödlich. Besonders die Feldhasen leiden unter dieser Seuche. Erste Schätzungen zur Sterblichkeit liegen zwischen 50 und 90 Prozent, doch genaue Zahlen stehen noch aus. Besorgniserregend ist die Entdeckung einer neuen Virusvariante, die 2018 in Spanien und Portugal bei Iberischen Hasen nachgewiesen wurde. Diese Mutation könnte die Hasenpopulation im Nordwesten Deutschlands weiter gefährden.

Symptome und Übertragung

Infizierte Tiere zeigen oft apathisches Verhalten, fliehen nicht mehr und sind besonders anfällig für Beutegreifer. Typische Symptome sind Schwellungen im Kopfbereich, Atem- und Schluckbeschwerden sowie verklebte Augen, die zur Erblindung führen können. Die Inkubationszeit beträgt zwischen vier und zehn Tagen. Übertragen wird die Myxomatose durch Mücken, Flöhe oder Zecken und kann auch durch direkten Kontakt mit infizierten Wildkaninchen auf Hauskaninchen übertragen werden. Dr. Strauß empfiehlt dringend, Hauskaninchen impfen zu lassen, da eine Impfung der Wildpopulation nicht möglich ist.

Wenn jemand ein verdächtig krankes Tier sieht, sollte er auf keinen Fall eingreifen. Stattdessen ist es wichtig, den Jäger oder die Polizei zu informieren und das Tier nicht mitzunehmen. Obwohl die Myxomatose für Menschen und Hunde derzeit als ungefährlich gilt, bleibt die Unsicherheit über mögliche neue Infektionswege bestehen. Hundebesitzer sollten ihre Tiere von erkrankten oder toten Tieren fernhalten.

Die Landesjägerschaft und das Institut für Terrestrische und aquatische Wildtierforschung (ITAW) führen derzeit eine Abfrage durch, um die Verbreitung der Krankheit zu dokumentieren. Die Ergebnisse werden in den kommenden Wochen erwartet. Während das Virus im Winter vermutlich nicht weiter verbreitet wird, könnte es im nächsten Sommer erneut zuschlagen. Die Situation bleibt angespannt und erfordert dringende Aufmerksamkeit!

NAG Redaktion

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