Gewalt im Jugendfußball: Schockierende Auseinandersetzungen in Peine!
Ein erschreckender Vorfall hat die Fußballgemeinschaft in den NFV-Kreisen Peine und Gifhorn erschüttert. Ende Oktober kam es bei einem B-Juniorinnen-Spiel zwischen dem JFV Boldecker Land und dem TSV Marathon Peine auf dem Sportplatz in Bokensdorf zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. Dabei wurden nicht nur die Spielerinnen, sondern auch Trainer und Zuschauer in die Schlägereien verwickelt. Besonders tragisch: Der Trainer von Peine und seine Tochter, die gleichzeitig Spielerin ist, erlitten schwere Verletzungen. Wie die WAZ berichtete, ist dies ein alarmierendes Signal für den gesamten Fußballbezirk.
Die Verantwortlichen in den NFV-Kreisen Peine und Gifhorn sind nun gefordert, Maßnahmen zu ergreifen, um solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern. Thomas Klöppelt, der Vorsitzende des NFV-Kreises Braunschweig, äußerte sich besorgt über die Situation und betonte, dass die Vorfälle nicht mit dem Geist des Fußballs vereinbar sind. „Das macht mich sprachlos, weil das mit Fußball nichts mehr zu tun hat“, erklärte Klöppelt. Die Marathon-Mannschaft hat sich bis Jahresende aus dem Spielbetrieb zurückgezogen, aber eine vollständige Einstellung des Spielbetriebs wird nicht in Betracht gezogen.
Maßnahmen zur Gewaltprävention
Um der Gewalt im Fußball entgegenzuwirken, planen die NFV-Kreise Peine und Gifhorn, ein umfassendes Konzept zur Gewaltprävention zu entwickeln. Im Kreis Gifhorn wurde bereits mit der Aktivierung von Konfliktlotsen begonnen, um in kritischen Situationen deeskalierend einzugreifen. Sven Stuhlemmer, der Jugendausschuss-Obmann, betonte die Notwendigkeit, die Vereine in die Planung einzubeziehen: „Wenn wir etwas in Sachen Aufklärung anbieten, muss aber auch das Interesse der Vereine da sein“, so Stuhlemmer.
Darüber hinaus wird im Juniorinnen-Bereich des NFV-Kreis Gifhorn Wert auf die Förderung von Fair Play gelegt. Die Trainer sind nicht nur sportlich qualifiziert, sondern auch pädagogisch geschult, um ein respektvolles Umfeld zu schaffen. Die NFV Gifhorn verfolgt eine Null-Toleranz-Politik gegenüber jeglicher Form von Gewalt und setzt auf klare Richtlinien, um die Sicherheit der Spielerinnen zu gewährleisten.
Ein Aufruf zur Zusammenarbeit
Die Vorfälle in Bokensdorf sind nicht die ersten ihrer Art. Bereits im August kam es in Ölsburg zu einem Abbruch eines A-Jugend-Spiels, nachdem ein Zuschauer auf den Schiedsrichter eingeschlagen hatte. Frank Stephan, der Vorsitzende des Kreis-Jugendausschusses, betonte die Schwierigkeiten, die Zuschauer zu kontrollieren, und die Notwendigkeit, das Bewusstsein für Gewaltprävention zu schärfen. „Wir können an den Kreisfußballtagen immer nur auf die Leute einreden, aber unterm Strich hat keiner einen Hebel, den man nach links oder rechts drehen kann, damit es besser wird“, sagte Stephan.
Die Verantwortlichen sind sich einig, dass die Zusammenarbeit mit den Eltern und die Einbindung der Vereine entscheidend sind, um ein sicheres und respektvolles Umfeld für alle Beteiligten zu schaffen. Die Diskussion über mögliche Referate zur Suchtprävention und den Umgang mit Alkohol wird ebenfalls angestoßen, um die Werte des Fußballs zu stärken und die Verrohung der Gesellschaft entgegenzuwirken.
Die Ereignisse in Bokensdorf haben die Dringlichkeit der Thematik verdeutlicht und einen Aufruf zur Zusammenarbeit und Prävention ausgelöst. Es bleibt zu hoffen, dass die geplanten Maßnahmen Früchte tragen und die Sicherheit im Fußball wiederhergestellt werden kann.