Handwerk im Wandel: Chancen und Herausforderungen für die Zukunft!
Handwerkskammer-Präsident Delfino Roman warnt anlässlich des Tages des Handwerks, dass in Göttingen und Umgebung händeringend Nachfolger für die Baby-Boomer-Generationen gesucht werden, um die Zukunft des Handwerks zu sichern und die zahlreichen regionalen Betriebe vor dem Aus zu bewahren!
In einer Welt, in der Technik rasant voranschreitet, bleibt das Handwerk ein unverzichtbarer Pfeiler unserer Gesellschaft! Kammerpräsident Delfino Roman (65) von der Handwerkskammer Hildesheim-Südniedersachsen nutzt den heutigen Tag des Handwerks, um eindringlich auf die vielversprechenden Karrierewege hinzuweisen, die dieser lebendige Wirtschaftszweig jungen Leuten zu bieten hat.
Während viele Industriezweige um ihre Relevanz kämpfen, zeigt sich das Handwerk als dynamisch und anpassungsfähig. Roman betont, dass insbesondere die Energiewende und die bevorstehenden Wandlungen in der Bauwirtschaft auf die Expertise von Handwerkern angewiesen sind. Der Fachkräftebedarf ist enorm, insbesondere, weil viele erfahrene Handwerker in den Ruhestand gehen und dringend Nachfolger gebraucht werden!
Herausforderungen im Bauwesen
Doch wo drückt der Schuh im Handwerk? Ein Blick auf das Bauhauptgewerbe zeigt: Die Situation ist alles andere als rosig. Massive Preis- und Zinssteigerungen der letzten zwei Jahre, kombiniert mit langwierigen Genehmigungsprozessen und sich ständig ändernden Baustandards, bringen selbst große Bauprojekte ins Wanken. Roman warnt: „Viele Bauinvestoren schrecken aufgrund dieser Unsicherheiten vor neuen Projekten zurück. Die Politik muss handeln!“ Der Bedarf an dringend benötigtem Wohnraum steigt, und die energetische Sanierung muss bezahlbar bleiben!
Gleichzeitig ist das Handwerk jedoch unerlässlich für die Wirtschaft in der Region. Es sichert Arbeitsplätze und schafft Wertschöpfung vor Ort. „Wir müssen jungen Menschen klar machen, dass das Handwerk ein solides Fundament für die eigene Zukunft bietet“, fordert Roman. Er sieht es als alarmierend, dass viele Jungmeister die Selbstständigkeit scheuen, getrieben von der Angst vor überbordender Bürokratie.
Ein Weg in die Zukunft?
Trotz der Herausforderungen bleibt das Handwerk ein Magnet für Talente. Roman zeigt sich optimistisch: „Aktuell verzeichnen die Ausbildungszahlen eine positive Tendenz. In klimarelevanten Berufen steigen diese stetig!“ Und wissenschaftliche Studien belegen: Handwerk macht glücklich. „Die Erlöse eines Meisters sind im Vergleich zu einem Fachhochschul-Absolventen fast gleichwertig“, so Roman. Eine vielversprechende Perspektive für alle, die mit eigenen Händen arbeiten möchten!
Die Kammer unterstützt engagiert bei der Berufsorientierung und investiert beträchtliche Mittel in die Förderung junger Talente. Roman setzt auf praktische Ansätze wie eine landesfinanzierte Praktikumsprämie, die bereits in anderen Bundesländern erfolgreich funktioniert. „Leider wurde unser Vorschlag für ein Handwerkergymnasium abgelehnt, aber wir dürfen die Berufsorientierung nicht aufgeben!“
Die Integration von Geflüchteten ist ebenfalls ein Herzstück der Handwerkskammer. 206 Auszubildende mit Migrationshintergrund zeigen, dass das Handwerk nicht nur integrativ, sondern auch von der Vielfalt profitiert. Roman fordert: „Wir müssen klarste Erwartungen für die Integration formulieren!“
Roman sieht die digitale Revolution als Chance, das Ansehen des Handwerks zu steigern. „Moderne Technologien wie KI und 3D-Druck stellen neue Anforderungen an die Azubis und eröffnen faszinierende Perspektiven“, sagt er und warnt gleichzeitig vor den Herausforderungen der Über-Bürokratisierung. „Entscheidend ist ein Mentalitätswandel, um das Vertrauen in die Betriebe zu stärken.“
Abschließend ist klar: Das Handwerk steht vor großen Herausforderungen, die Zukunft sieht jedoch vielversprechend aus! Mit dem richtigen Fokus auf Ausbildung und Integration wird der Handwerkssektor seine Schlüsselrolle in der deutschen Wirtschaft auch weiterhin festigen.