Der Naturschutzbund (NABU) im Landkreis Goslar sucht derzeit nach Drohnenpiloten, um Rehkitze vor der drohenden Gefahr durch Mähmaschinen zu retten. Diese kleinen Tiere verstecken sich bei Gefahr im Gras und sind dadurch besonders verletzlich. Die Initiative zielt darauf ab, Felder vor der Ernte nach jungen Rehen abzusuchen. Ehrenamtliche fliegen dafür mit Wärmebildkameras und lokalisieren die versteckten Kitze.
In einem erfolgreichen Beispiel des vergangenen Jahres hat Drohnen-Pilot Florian Petersen insgesamt 76 Rehkitze retten können. Darüber hinaus verzeichnete ein Verein in Braunschweig die Rettung von 59 Rehkitzen mithilfe ähnlicher Technik. Diese Aktionen sind Teil einer größeren Zusammenarbeit zwischen Landvolk, Jägerschaften und Umweltschützern im Landkreis Goslar, die sich gemeinsam für den Tierschutz einsetzen.
Einsatz von Drohnen zur Wildtierrettung
Parallel zu diesen lokalen Aktivitäten fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) den Einsatz von Drohnen zur Wildtierrettung, insbesondere für Rehkitze, mit insgesamt 2,5 Millionen Euro. Dieses Förderprogramm ist Bestandteil der Digitalisierungsstrategie des BMEL und unterstützt insbesondere Kreisjagdvereine e. V. sowie eingetragene Vereine, die in der Wildtierrettung aktiv sind.
Die Regelungen hierzu wurden am 1. Oktober 2024 verabschiedet und beinhalten neue Richtlinien für den Betrieb von unbemannten Fluggeräten zu Tierschutzzwecken. Ab dem 20. November 2024 tritt eine spezielle Regelung für die Wildtierrettung mit Drohnen in Kraft, die es ermöglicht, in bestimmten geografischen Gebieten die Mindestabstände abzuweichen. Ein seitlicher Abstand zu Wohn-, Gewerbe-, Industrie- oder Erholungsgebieten muss jedoch größer als 10 Meter sein, um einen reibungslosen und unproblematischen Einsatz zu gewährleisten. Dies bedeutet, dass die Rehkitzrettung in der Nähe von Häusern ohne zusätzlichen bürokratischen Aufwand durchgeführt werden kann, wie auf der Webseite des BMEL nachzulesen ist.
