
Anne Kura, die Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im niedersächsischen Landtag, hatte am 12. März 2025 einen wichtigen Austausch im Landkreis Grafschaft Bentheim. Sie traf sich mit Landrat Uwe Fietzek, der Ersten Kreisrätin Sandra Cichon, Kreisrätin Gunda Gülker-Alsmeier sowie den Dezernatsleitungen Dr. Elke Bertke und Gert Lödden, um über zentrale Herausforderungen und Zukunftsthemen der Region zu diskutieren.
In ihrem Gespräch betonte Landrat Fietzek die Besonderheiten der Grafschaft Bentheim, insbesondere den erfolgreichen Strukturwandel, der nach dem Niedergang der Textilindustrie vollzogen wurde. Dabei hob er den starken Zusammenhalt in der Region hervor, der sich sowohl in wirtschaftlicher als auch politischer und gesellschaftlicher Hinsicht zeigt. Ein wesentlicher Kooperationsfaktor ist die Zusammenarbeit mit den Niederlanden, insbesondere in den Bereichen Mobilität, Tourismus und Wassermengenmanagement, wozu auch die Reaktivierung der Bahnstrecke zwischen Neuenhaus und Coevorden gehört.
Wichtige Projekte und Anliegen
Ein zentrales Thema war der Fortschritt des Projekts Campus Berufliche Bildung (CBB), das die Stärkung der beruflichen Bildung und die Bekämpfung des Fachkräftemangels zum Ziel hat. Der CBB, der sich auf drei Säulen stützt, soll in den kommenden Jahren weiter voranschreiten, wie [Wirtschaft Aktuell](https://www.wirtschaft-aktuell.de/news/campus-berufliche-bildung-in-nordhorn-entwicklung-geht-weiter) berichtete. Dazu gehören ein Lernzentrum, ein Innovationszentrum für moderne Techniken und dezentrale Lernzentren in den Berufsbildenden Schulen.
Anne Kura kündigte an, den Landkreis erneut zu besuchen, um die Fortschritte des Campus-Projekts zu überprüfen. Unter anderem stellte sie die Notwendigkeit finanzieller Unterstützung von Bund und Land für die Daseinsvorsorge heraus und forderte mehr Offenheit des Landes für das geplante Modellprojekt zum Bürokratieabbau in der Pflege. Auch weitere Themen wie Bevölkerungsschutz, der Ausbau der Ganztagsbetreuung an Grundschulen sowie die Entwicklung von Telenotfallmedizin wurden angesprochen.
Die finanziellen Herausforderungen des Landkreises, insbesondere ein Haushaltsdefizit von rund 31 Millionen Euro, machen deutlich, dass die Daseinsvorsorge nicht allein aus Kreismitteln finanzierbar ist. Kura betonte in diesem Zusammenhang die Wichtigkeit eines fortwährenden Dialogs zwischen Landes- und Kreispolitik.