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Am Dienstagnachmittag wurde im Steigenberger-Hotel in Bad Pyrmont eine Razzia durchgeführt, die von 21 Spezialermittlern der Finanzkontrolle „Schwarzarbeit“ des Zolls aus Hildesheim geleitet wurde. Die Maßnahme erfolgte im Rahmen des Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetzes, das darauf abzielt, Arbeitgeber zu überprüfen, ob sie die notwendigen Sozialabgaben für ihre Arbeitnehmer gezahlt haben.
Zur Unterstützung der Prüfung wurde die Polizei hinzugezogen, um zu verhindern, dass Arbeiter das Gebäude heimlich verlassen. Das Hotel war während des Einsatzes umstellt, wobei zahlreiche Einsatzwagen des Zolls und der Polizei vor Ort waren. Auch weitere Einsatzkräfte vom Polizeikommissariat sowie der Inspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden standen im Dienst.
Vorherige Prüfungen und Planung der Razzia
Bereits im Dezember hatte das Gewerbeaufsichtsamt Hildesheim die Baustelle des Hotels überprüft und eigene Feststellungen getroffen. Daraufhin hatte das Gewerbeaufsichtsamt eine gemeinsame Prüfung angeregt. Die aktuelle Razzia war im Voraus geplant und geheim gehalten worden.
Die Bekämpfung von Schwarzarbeit ist ein zentrales Anliegen der deutschen Behörden, um illegale Beschäftigung und die damit verbundenen Steuerausfälle zu bekämpfen. Laut einer Untersuchung betragen die geschätzten Verluste durch Schwarzarbeit in Deutschland allein im Jahr 2017 über 1 Milliarde Euro, während Unternehmen bis zu 300 Milliarden Euro im Jahr 2018 durch solche Praktiken verloren haben, wie [bussgeldkatalog.org](https://www.bussgeldkatalog.org/zoll-schwarzarbeit/) berichtet.