Hameln-Pyrmont

Sicherheitskrise am Hamelner Bahnhof: Was bringt die neue Arbeitsgruppe?

Die Stadt Hameln hat sich seit über einem Jahr mit einer Arbeitsgruppe mit der Bekämpfung von Gewalt und Kriminalität am Bahnhof beschäftigt. Dies wurde notwendig, da sich die Situation am Bahnhof vor Jahreswechsel 2023/2024 zugespitzt hatte. Es wurde festgestellt, dass gewaltbereite Jugendcliquen sich am Bahnhof mit Drogen- und Trinkerszenen vermischen, wie dewezet.de berichtet. Die Arbeitsgruppe hat die Aufgabe, nicht nur den Bahnhof, sondern auch andere Hotspots in der Stadt zu überwachen. Bislang sind die Ergebnisse und Maßnahmen dieser Gruppe jedoch größtenteils unklar.

Im Januar 2024 wurde der Bahnhof von der Polizei als gefährlicher Ort deklariert, was der Polizei und Ordnungsbehörden erweiterte Befugnisse zur Personenkontrolle und Durchsuchung einräumt. Zudem haben die Stadtwerke Videokameras im Bahnhofsparkhaus installiert, und ein Sicherheitsdienst ist vor Ort präsent. Die Arbeitsgruppe, die erstmals am 3. April 2024 tagte, umfasst sowohl städtische als auch externe Vertreter und hat bisher dreimal zusammengetroffen. Das nächste Treffen ist für den 26. Mai 2024 angesetzt.

Aktuelle Situation in der Jugendanstalt Hameln

Parallel zur Entwicklung am Bahnhof ist die Zahl der jugendlichen Straftäter in Deutschland gestiegen. In der Jugendanstalt Hameln, dem größten Jugendgefängnis Deutschlands, sind derzeit 387 Jugendliche und junge Männer inhaftiert. Die Anstalt verfügt über insgesamt 661 Haftplätze und liegt in einer abgelegenen Gegend, umgeben von hohen Mauern und Stacheldraht, wie stern.de berichtet. Vor der Corona-Pandemie lag die Zahl der Inhaftierten bei etwa 320 und hat seit 2022 wieder zugenommen.

Die Anstalt steht inmitten einer bundesweiten Diskussion über steigende Gewalttaten unter Jugendlichen, nachdem es in letzter Zeit mehrere erschreckende Vorfälle gegeben hat. Insassen verbringen durchschnittlich 1,9 Jahre in Haft, wobei 60 % wegen Gewaltdelikten verurteilt wurden. Der Alltag in der Anstalt ist strukturiert, mit Schul- und Arbeitspflichten. Jugendliche, die sich weigern, an Programmen teilzunehmen, müssen mit Sanktionen rechnen.