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Büroleerstand in Frankfurt: Chancen für neuen Wohnraum endlich nutzen!

In Frankfurt stehen derzeit etwa zehn Prozent der Büroflächen leer. Laut aktuellen Informationen von fr.de sind über eine Million Quadratmeter Bürofläche ungenutzt. Suat Kurt, Niederlassungsleiter von JLL in Frankfurt, äußerte, dass er eine Stagnation des Leerstands erwartet. Im Central Business District liegt der Leerstand bei etwa fünf Prozent, während hochwertige Neubauten und Bestandsgebäude eine Leerstandsquote von 1,5 bis zwei Prozent aufweisen.

Mit einer geringen Bauaktivität ist zu rechnen, was zu einem Mangel an neuen Büroflächen führt. Obwohl Unternehmen weniger Bürofläche nutzen, geschieht dies nicht im erwarteten Maße. Oftmals gehen Umzüge in A-Lagen mit einer Flächenreduktion von 10 bis 15 Prozent einher. Es gibt jedoch auch Unternehmen, wie die ING, die planen, in Neubauten mit ähnlicher Fläche umzuziehen. Anwaltskanzleien haben tendenziell eine höhere Nachfrage nach größeren Flächen, während Desk-Sharing nicht überall praktikabel ist. Um Büroflächen in peripheren Gebieten wie der City West attraktiv zu halten, müssen diese höhere Qualitätsstandards erfüllen.

Teuer und unattraktiv: Umwandlungen von Büroflächen

Der St-Martin-Tower in erstklassiger Lage ist nahezu voll vermietet und bietet verschiedene Nutzungsarten. Während die Nachfrage im Hotelbereich und im gewerblichen Wohnen, beispielsweise in Form von Serviced Apartments, hoch ist, sind die Umwandlungen von Büroflächen in Wohnraum derzeit teuer und wirtschaftlich unattraktiv. Experten betonen, dass eine Umwandlungswelle erst relevant werden könnte, wenn die Bau- und Finanzierungskosten sinken. Viele ältere Bürogebäude in Frankfurt entsprechen nicht den aktuellen energetischen Anforderungen, und eine Modernisierungswelle wird zwar erwartet, jedoch nicht kurzfristig, da Unternehmen abwarten.

Laut immobilien.com stellt der zunehmende Büroleerstand die Städte und Eigentümer vor Herausforderungen. Gleichzeitig wächst jedoch die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum, was die Umnutzung leerstehender Büroflächen zu einer diskutierten Lösung macht. Gründe für den steigenden Büroleerstand sind unter anderem die veränderte Arbeitsweise mit Homeoffice und hybriden Modellen. Unternehmen benötigen häufig weniger Büroflächen oder geben diese ganz auf. Auch hohe Mietpreise und wirtschaftliche Unsicherheiten tragen zur Reduktion von Büroflächen bei.

Eigentümer stehen vor schwierigen Entscheidungen: Abriss, Verkauf oder die Umnutzung der Bestände. Während der Wohnungsmarkt unter akutem Platzmangel leidet, scheitern Neubauprojekte häufig an hohen Kosten oder langen Genehmigungsverfahren. Die Umnutzung von Bürogebäuden könnte dringend benötigten Wohnraum schaffen. Erste erfolgreiche Projekte zur Umnutzung wurden bereits in Deutschland realisiert, jedoch sind diese insgesamt noch gering. Die Umnutzung birgt Herausforderungen, darunter bauliche Anforderungen, die Lage vieler Bürogebäude in Gewerbegebieten, sowie rechtliche Vorschriften, die die Umwandlung erschweren.

Eine enge Zusammenarbeit zwischen Politik, Immobilienbesitzern und Investoren ist eine Voraussetzung für erfolgreiche Umnutzungen. Fachleute sehen darin sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Vorteile. Kommunen erwägen, Vorschriften zu lockern, um die Umwandlung zu erleichtern und Förderprogramme sowie steuerliche Anreize könnten zur Lösung der Wohnraumkrise beitragen.