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Neubau am Siemenshochhaus: Ist die Warterei bald vorbei?

Das 75-Meter-Hochhaus in Obersendling, das seit fast 20 Jahren leer steht, sorgt weiterhin für Diskussionen. Es befindet sich an der Baierbrunner Straße 54/Siemensallee, gegenüber dem Siemens-Sportcampus. Obwohl in der Umgebung neue Wohnsiedlungen entstanden sind, wurde die Umwandlung des Hochhauses in Wohnungen ausgeschlossen. Der neue Eigentümer Empira hat das Gebäude entkernt und die Träger saniert. Für die oberen Etagen liegen bereits Zusagen von Büromietern vor, jedoch wurde ein Planungsstopp im Jahr 2024 verhängt, da Banken eine Vorvermietungsquote von 50 Prozent verlangen.

Für die zusätzlich geplanten Nebengebäude gibt es Interessenten für ein Hotel sowie ein Boarding House. Die neuen Bauvorhaben sollen höher werden als ursprünglich genehmigt. So wird der Nordbau von 17 auf 22 Meter erhöht für ein Boarding-House mit 174 Zimmern, während der südliche Anbau von 14 auf 18 Meter für ein drei- oder vier-Sterne-Hotel mit 187 Zimmern ansteigt. Die oberirdische Fläche soll um insgesamt 4500 Quadratmeter erhöht werden. Kritische Stimmen kommen von der Stadtgestaltungskommission, die insbesondere die Höhe der Neubauten bemängelt.

Kritik an Planungen und Blick auf denkmalgeschütztes Hochhaus

Architekturexperten äußern Bedenken hinsichtlich der Proportionen und der Sicht auf das denkmalgeschützte Hochhaus. Die Sanierung des Hochhauses verläuft langsam, während die Bauherren an einer Weiterentwicklung des Projekts arbeiten. Die Architektin Maria Auböck hat vorgeschlagen, die Dächer der Hotels begehbar zu machen. Zudem wurde Anna Hanusch, Sitzungsleiterin der Stadtgestaltungskommission, verabschiedet, da sie für eine neue Position nach Braunschweig zieht. Paul Bickelbacher wird ihr Nachfolger in der Stadtgestaltungskommission.

Weitere Informationen über das Hochhaus und die geplanten Ergänzungsbauten sind auf der Webseite der Stadt München zu finden. Das Architekturbüro hat angeregt, das Hochhaus in verschiedene Büroetagen für unterschiedliche Mieter aufzuteilen. Geplante öffentliche Nutzungen in den Zusatzbauten umfassen unter anderem ein Café, kleinere Läden, eine private Kindertageseinrichtung sowie Besprechungs- und Konferenzräume. Das benachbarte Wohnquartier Campus Süd soll von diesen neuen Einrichtungen profitieren. Nördlich des Hochhauses ist eine öffentliche Wegeverbindung geplant, die den Campus Süd und den neuen Bürostandort mit benachbarten Quartieren sowie der S-Bahn-Station „Siemenswerke“ verbindet.