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Ein Gericht in Lüneburg erwartet am Montag ein Urteil im Prozess gegen einen 19-Jährigen, der im Bahnhof Uelzen einem älteren Mann einen tödlichen Tritt versetzt haben soll. Die Staatsanwaltschaft fordert die Unterbringung des Beschuldigten in der Psychiatrie. Dieser ist als geduldeter Asylbewerber aus Marokko identifiziert und wird für schuldunfähig, jedoch als gefährlich, angesehen.
Der Vorfall ereignete sich im Juli letzten Jahres, als der Beschuldigte angeblich versuchte, das Mobiltelefon des 55-jährigen Opfers zu stehlen. Nach dem tödlichen Tritt stürzte das Opfer die Treppe hinunter und erlag einem Schädel-Hirn-Trauma. Die Anklage lautet auf Mord aus Habgier in Tateinheit mit Raub mit Todesfolge, während die Verteidigung und die Nebenklage die Forderung der Staatsanwaltschaft unterstützen.
Sachverständigenmeinungen und Drogenkonsum
Ein Sachverständiger stellte Anhaltspunkte für eine Erkrankung des Angeklagten fest. Es wurde zudem berichtet, dass der Beschuldigte regelmäßig Betäubungsmittel wie Haschisch oder Marihuana konsumiert. Dieser Drogenkonsum könnte Auswirkungen auf die Erkrankung des Angeklagten haben, ist jedoch nicht als unmittelbare Ursache für die Tat anzusehen. Des Weiteren gab der Gutachter an, dass der Beschuldigte über Stimmen und Geister sprach.
Der Fall wirft nicht nur rechtliche, sondern auch psychologische Fragen auf, die durch die Infrastruktur und die Rechtslage in Deutschland beeinflusst werden. In einem früheren Fall hatte der Bundesgerichtshof entschieden, dass Mordmerkmal Habgier auch dann gegeben ist, wenn sich der Täter einen Vorteil von der staatlichen Unterstützung in einer Justizvollzugsanstalt erhofft. Diese Definition könnte relevante Aspekte für das Urteil in diesem Fall darstellen, wie in den Ausführungen des [HRR](https://www.hrr-strafrecht.de/hrr/4/20/4-140-20.php) beschrieben wird.