Fahrrad-Boom vorbei: Northeimer Händler spüren Nachfragerückgang!
Die Fahrradbranche in Northeim erlebt einen dramatischen Wandel! Nach dem Höhenflug während der Corona-Pandemie, als Pedelecs und Fahrräder wie warme Semmeln über die Ladentische gingen, schlägt jetzt die Stunde der Ernüchterung. Händler klagen über sinkende Nachfrage und volle Lager. Die Beratungsfirma Roland Berger warnt: Der Umsatz in der Branche ist von 21,2 Milliarden Euro im Jahr 2022 auf alarmierende 19,2 Milliarden Euro im vergangenen Jahr gefallen!
„Der Boom ist vorbei“, erklärt der Northeimer Fahrradhändler Günther Ansorge. Doch er bleibt optimistisch: „Wir bewegen uns wieder in normalem Fahrwasser wie vor Corona.“ Die Branche hat sich stabilisiert, und Ansorge blickt auf ein „ganz normal verlaufenes Geschäftsjahr“ für 2024. Trotz der aktuellen Rückgänge glaubt er an das ungebrochene Interesse der Menschen am Radfahren, insbesondere im Hinblick auf die geplanten Verbesserungen des Radwegenetzes.
Lieferengpässe und volle Lager
Die Situation wird durch massive Lieferschwierigkeiten verstärkt. Denise Müller von Zweirad-Jung, die 2023 in Northeim eine Filiale eröffnet hat, sieht die Herausforderungen als vorhersehbar an. „Es war keine Überraschung, dass die Umsatzzahlen nach der Pandemie zurückgehen würden“, sagt sie. Doch die unerwarteten Lieferschwierigkeiten aufgrund der Lockdowns in Asien haben die Lage zusätzlich verschärft. Viele Händler hatten während des Booms mehr bestellt, als die Hersteller liefern konnten, und jetzt stehen sie vor vollen Lagern und sinkenden Preisen.
Die Hersteller bestehen jedoch auf die Erfüllung der während des Booms geschlossenen Lieferverträge. Das führt zu einem Überangebot und einer weiteren Preissenkung im Markt. Die Fahrradbranche steht an einem entscheidenden Punkt: Wird sie sich an die neue Realität anpassen können? Die Zeit wird es zeigen!