Oldenburg

Abriss statt Sanierung: Oldenburgs Gymnasium wird neu gebaut!

In Oldenburg wird eine bedeutende Entscheidung für die Zukunft der Schulbildung getroffen: Das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium wird abgerissen und neu gebaut, anstatt wie ursprünglich geplant saniert zu werden. Diese Entscheidung wurde am Donnerstagabend von den Stadtvertretern getroffen, und Bürgermeister Jörg Saba äußerte sich erfreut über den Beschluss: „In der Verwaltung waren wir uns früh einig, dass wir für einen Neubau sind. Nur so vermeiden wir böse Überraschungen in der Bauphase“, berichtete die LN.

Die Entscheidung für den Neubau kam nicht von ungefähr. Der Bauausschuss hatte die Sanierungspläne auf Eis gelegt, nachdem sie die massiven Schäden im alten Gebäude begutachtet hatten. „Der Keller ist feucht, der Eingangsbereich hat kein vernünftiges Fundament, und der Beton an den Stützen im Innenhof platzt ab“, erklärte Thomas Lange von der SPD. Das Hauptgebäude, das 1967 errichtet wurde, hat seine besten Tage hinter sich.

Ein Neubau für die Zukunft

Die Pläne sehen vor, eine neue Schule in Massivbauweise zu errichten, wobei die Investitionskosten auf etwa 20 Millionen Euro geschätzt werden. Im Vergleich dazu wäre eine Sanierung lediglich zwei Millionen Euro günstiger gewesen. Doch die langfristigen Einsparungen sind erheblich: Die jährlichen Heizkosten eines Neubaus sollen mit 68.000 Euro nur halb so hoch sein wie die eines sanierten Altbaus, die sich auf 138.000 Euro belaufen würden. „Wir halten einen Neubau für den sinnvollen Weg, so sichern wir die Schulbildung für Oldenburg und das Umland“, sagte Jens Junkersdorf von der CDU und bezeichnete den Beschluss als zukunftsweisend.

Die Zustimmung zu diesem Schritt kam auch von den Grünen und der SPD. Klaus Zorndt von der SPD betonte, dass die Entscheidung für einen Neubau relativ leicht fiel, nachdem die Abgeordneten die erschreckenden Zustände des alten Gebäudes gesehen hatten. Marlis Kripke von den Grünen ergänzte, dass die steigenden Schülerzahlen einen modernen und funktionalen Schulbau erforderten.

Kritik und Bedenken

Doch nicht alle sind von der Entscheidung begeistert. Wolfgang Seidel von der Freien Bürgerliste Oldenburg äußerte Bedenken hinsichtlich der finanziellen Belastung. „Die echten Kosten können bis zu 40 Prozent höher liegen“, warnte er. Trotz dieser Bedenken stimmten die Mehrheit der Stadtvertreter für den Neubau, während die FBO zwei Gegenstimmen und eine Enthaltung abgab.

Parallel zu diesen Entwicklungen wird direkt neben dem Gymnasium ein neuer Schulcampus mit einer Gemeinschaftsschule, einem Fachklassentrakt und einer Vier-Felder-Sporthalle errichtet. Ursprünglich sollte das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium nach der Fertigstellung des Schulzentrums Anfang 2025 saniert werden. Nun wird es neu gebaut, der Übergang zum neuen Schulzentrum soll jedoch wie geplant realisiert werden. Während der Bauphase werden die Schüler des Gymnasiums in den Fachklassentrakt und das obere Geschoss der Gemeinschaftsschule umziehen.

Die Entscheidung für den Neubau des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums ist ein entscheidender Schritt in Richtung einer modernen und zukunftsorientierten Schulbildung in Oldenburg. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Bauarbeiten entwickeln und ob die Kosten im Rahmen bleiben, wie es die Stadtvertreter hoffen.

NAG Redaktion

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