OldenburgRotenburg (Wümme)

Ein Jahr nach Arians Tragödie: Wie die Gemeinde zusammenwächst

Am 22. April 2024 verschwand der sechsjährige Arian aus Bremervörde-Elm im Landkreis Rotenburg. Er verließ sein Zuhause ohne Jacke und Schuhe, was die Eltern alarmierte, als sie ihn nicht finden konnten. Daraufhin wurde die Polizei eingeschaltet und eine umfangreiche Suchaktion eingeleitet. Hunderte Einsatzkräfte und freiwillige Helfer beteiligten sich an der Suche, die sowohl tagsüber als auch nachts stattfand. Unter anderem war auch ein Tornado der Bundeswehr sowie ein Hubschrauber im Einsatz, jedoch blieb die Suche zunächst erfolglos.

Nach zwei Monaten wurde Arians Leiche von einem Landwirt auf einer Wiese in Behrste-Estorf, nur wenige Kilometer von seinem Wohnort entfernt, gefunden. Eine Obduktion schloss Fremdverschulden aus, die genauen Umstände seines Todes wurden jedoch nicht öffentlich gemacht. Der Fall hatte in Deutschland große Aufmerksamkeit erregt, nicht zuletzt aufgrund der besonderen Umstände, die mit Arians autistischer Wahrnehmung zusammenhingen. Die Suchaktion richtete sich gezielt auf seine Bedürfnisse: So kamen bunte Ballons, Süßigkeiten, Feuerwerk und Kinderlieder zum Einsatz, da Arian nicht auf Ansprachen reagierte und sich gerne versteckte.

Nachwirkungen und Gedenken an Arian

Ein Jahr nach dem Vorfall berichteten Feuerwehr und Polizei von einem gewachsenen Verständnis und Vertrauen sowohl unter den Einsatzkräften als auch in der Bevölkerung. Die Suche nach Arian wurde intern von Feuerwehr und Polizei aufgearbeitet. Anlass zur Trauer und Anteilnahme gab es jedoch nicht nur durch die Umstände des Verlusts, sondern auch durch die große Welle der Hilfsbereitschaft, die die Gemeinschaft während der Suche und in der Zeit danach erlebte. Über eine Spendenaktion wurden 33.000 Euro für die Familie gesammelt.

In Erwägung der emotionalen Belastung für die Angehörigen wurde entschieden, kein öffentliches Gedenken an Arian abzuhalten. Die St. Michael Kirche in Bremervörde hatte jedoch kurz nach dem Leichenfund ihre Türen geöffnet und war mit Luftballons geschmückt, um Trauernden einen Raum zum Innehalten zu bieten. Zukünftig planen die Behörden, die Anzahl der Drohnen zu erhöhen und haben bereits eine einsatzfähige Drohneneinheit innerhalb der Kreisfeuerwehr eingerichtet, um für ähnliche Notfälle besser gerüstet zu sein, wie [Süddeutsche.de](https://www.sueddeutsche.de/panorama/autistisches-kind-verschwunden-ein-jahr-nach-der-arian-suche-welle-der-hilfsbereitschaft-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-250417-930-446379) berichtete. Die Ereignisse um Arian haben den Zusammenhalt in der Region gestärkt und wurden zur Basis für eine intensivere Zusammenarbeit der Rettungskräfte.