Schaumburg

Leerstände in Stadthagen: Wirtschaftsförderung schlägt Alarm!

In Stadthagen müssen sich die Bewohner bald von drei Geschäften in der Innenstadt verabschieden: Die Strickdiele, Little Cottage und Optik Eisheuer schließen ihre Türen. Diese Entwicklungen wecken Befürchtungen über zunehmende Leerstände in der Stadt. Lars Masurek, der Wirtschaftsförderer, berichtete, dass in den letzten zwei Jahren etwa 30 Leerstände in Stadthagen zu verzeichnen sind. Ein wichtiges Problem dabei ist der Zustand mancher Immobilien, die nur schwer vermietet werden können.

Kritisch nimmt Masurek die Schließung des Strickladens zur Kenntnis, da er anmerkt, dass durchaus Bedarf beim Endverbraucher vorhanden sei. Die Wirtschaftsförderung führt jedoch bereits Gespräche mit drei Interessenten aus verschiedenen Branchen, darunter Einzelhandel und spezielle Dienstleistungen. Dabei zeigt sich eine Tendenz zu spezialisierteren Geschäften, während soziale und gesundheitsbezogene Nutzungen vermehrt an Bedeutung gewinnen.

Herausforderungen für die Innenstadt

Die Anpassung der Geschäftsmodelle an die sich wandelnden Bedürfnisse der Verbraucher wird als notwendig erachtet. Zudem sieht die Wirtschaftsförderung die Unterstützung von Unternehmensnachfolgen als eine zentrale Aufgabe für die kommenden Jahre, da viele Inhaber in den Ruhestand gehen. Das Programm „Beratungsförderung für Unternehmen in Stadthagen“ bietet Kostenzuschüsse für externe Beratungsdienstleistungen in Höhe von bis zu 500 Euro.

Die Herausforderungen beschränken sich nicht nur auf die Schließungen. Das Stadtmarketing (SMS) registriert weiterhin Probleme in der Innenstadt, insbesondere durch fehlende Kaufkraft und den Einfluss des Online-Handels. Der Vorsitzende der SMS, Christoph Jäger, äußerte Bedenken, dass der Negativtrend anhalten wird, da Stadthagen für größere Filialisten als zu klein eingeschätzt wird. Eine geplante Umgestaltung des Marktplatzes hat das Ziel, Einzelhändler und Gastronomen zusammenzubringen, um gemeinsame Aktionen zu fördern. Jäger befürchtet jedoch, dass die Zeit bis zur Fertigstellung der Baumaßnahmen für einige Läden schwierig sein könnte.

Die allgemeinen Trends zur Entwicklung der Innenstädte zeigen, dass Veränderungen im Konsumverhalten und eine sinkende Frequenz von Kundenbesuchen zu rückläufigen Umsätzen im stationären Einzelhandel führen, wie einzelhandel.de berichtet. Historisch war der Handel die dominierende Funktion der Innenstädte, doch die Sogwirkung des Handels hat abgenommen. In vielen Städten wird eine Veränderung der Rolle der Innenstädte erforderlich, um die Attraktivität zu steigern und zukünftige Leerstände zu verhindern. Eine Studie aus dem Jahr 2016 beleuchtet bereits negative Trends, die seit der Corona-Krise verstärkt werden.