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Staatsanwalt Yashar G.: Korruption im größten Kokainprozess Deutschlands!

In einem bedeutenden Korruptionsfall hat am Landgericht Hannover der Prozess gegen den ehemaligen Staatsanwalt Yashar G. begonnen. Er wird beschuldigt, in 14 Fällen Bestechlichkeit und Verletzung von Dienstgeheimnissen begangen zu haben, sowie in zwei Fällen Strafvereitelung im Amt. Die Anklage wirft ihm vor, vertrauliche Ermittlungsinformationen an eine Drogenbande weitergegeben zu haben, mutmaßlich gegen Geld.

Yashar G. wird beschuldigt, an einer Operation beteiligt gewesen zu sein, die zur Einfuhr von 16 Tonnen Kokain nach Deutschland führte. Dieser Drogen-Deal, der im Februar 2021 im Hamburger Hafen stattfinden sollte, wurde durch einen Hinweis gestoppt, bei dem fünf Container mit Kokain sichergestellt wurden. Dies gilt als der größte Drogenfund in der europäischen Geschichte.

Details zu den Vorwürfen

Laut den Ermittlungen hatte die Staatsanwaltschaft Hannover möglicherweise bereits frühzeitig von den Vorwürfen gegen Yashar G. Kenntnis. Dies wirft Fragen über mögliche interne Versäumnisse auf. Bei einer Razzia konnten nur 20 der 32 Beschuldigten festgenommen werden, während 12 Männer möglicherweise gewarnt wurden, was auf eine undichte Stelle bei den Ermittlungsbehörden hindeutet.

In Chats wurden mögliche Treffen zwischen Yashar G. und Mitgliedern der Drogenbande dokumentiert, die jedoch noch nicht verifiziert werden konnten. Zudem wird ihm vorgeworfen, unbefugte Personen in sein Büro gelassen zu haben. Sein Verteidiger bestreitet die Anklagevorwürfe, während G. plant, sich während des Verfahrens zu äußern.

Der Prozess ist auf zunächst 20 Verhandlungstage angesetzt und soll bis Mitte September andauern. Ob diese Zeit für die vollständige Aufklärung der Vorwürfe ausreicht, ist ungewiss. Aufgrund der Schwere der Vorwürfe sind die Sicherheitsauflagen während des Prozesses verschärft: Einlasskontrollen und ein Verbot von Mobiltelefonen sowie Kameras sind eingerichtet worden. Zudem könnte sich die Anklage auf weitere Personen, darunter G.s Schwager und Mitglieder der „Hells Angels“, ausweiten.

Zusätzlich wird berichtet, dass G. vor seiner Verhaftung im Oktober 2024 in der Abteilung Betäubungsmittel tätig war und das größte Kokainverfahren in der europäischen Geschichte leitete. Ihm wird vorgeworfen, als Maulwurf 5.000 Euro monatlich sowie weitere 5.000 Euro für besonders wichtige Informationen erhalten zu haben.

Das Justizministerium prüft intern, ob die Vorgesetzten von Yashar G. gegen Dienstvorschriften verstießen, nachdem im Juni 2020 anonyme Hinweise über seine möglichen Vergehen eingegangen waren. Ein vorhergehendes Verfahren gegen G. wurde Ende 2023 trotz belastender Beweise eingestellt, was Fragen zur Integrität der Ermittlungsbehörden aufwirft.

Die Anklage erwartet in den kommenden Wochen weitere Informationen zu den Vorwürfen, die den Prozessverlauf beeinflussen könnten. Die Öffentlichkeit verfolgt den Fall mit großem Interesse, da er das Vertrauen in die Justiz erheblich belastet.