
Im Landkreis Stade sind viele ländliche Gemeinden mit langsamen Internetgeschwindigkeiten konfrontiert. Trotz der europaweiten Standardgeschwindigkeit von Gigabit-Glasfaseranschlüssen mit 1.000 Mbit/s haben einige Orte im Landkreis Downloadraten von oft unter 30 Mbit/s. In einem aktuellen Markterkundungsverfahren wird versucht, unterversorgte Gebiete zu identifizieren, um den Breitbandausbau voranzutreiben. Ziel ist es, überall im Landkreis eine Geschwindigkeit von mindestens 300 Mbit/s zu erreichen.
Wie Kreiszeitung Wochenblatt berichtet, zeigen rote Bereiche im Breitbandatlas langsamere Übertragungsraten und betreffen hauptsächlich kleine Dörfer und Siedlungsgebiete im Landkreis. Die Daten stammen aus dem Dezember 2023, während das nationale Gigabit-Grundbuch vom Juni 2024 aktuellere Informationen bietet. Viele Haushalte in der Region haben Downloadraten unter 100 Mbit/s – die betroffenen Orte umfassen Ahrenswohlde, Aspe, Burweg, Hagenah, Issendorf, Kakerbeck, Kranenburg, Mittelsdorf, Revenage, Schwinge und Wohlerst. Weitere Dörfer wie Balje, Düdenbüttel und Essel weisen ebenfalls Geschwindigkeiten unter 300 Mbit/s auf.
Bundesförderung und Ausbau
Im gesamten Prozess um den Breitbandausbau liegt die Hauptverantwortung bei den Telekommunikationsunternehmen, die durch Programme wie die Gigabitförderung 2.0 unterstützt werden sollen. Diese Förderung zielt darauf ab, Gebiete zu unterstützen, in denen ein wirtschaftlicher Ausbau nicht möglich ist. Anträge können von verschiedenen Institutionen wie Gebietskörperschaften und Kommunen gestellt werden, wie bmvi.de informiert.
Angesichts der hohen Kosten für den Breitbandausbau, die auf bis zu 60 Millionen Euro geschätzt werden, stehen viele Gemeinden vor der Herausforderung, die finanzielle Belastung zu tragen. Selbst mit einem Zuschuss von 50 Prozent durch den Bund müsste der Landkreis Stade voraussichtlich 30 Millionen Euro aufbringen. Gleichzeitig könnten etwa 5.500 Haushalte von dem Förderprogramm profitieren.