In der pulsierenden Welt der politischen Aktivität hat Felix Kolb, Mitgründer und Geschäftsführer von Campact, eine bemerkenswerte Rolle eingenommen. Vor 20 Jahren in Verden gegründet, hat sich Campact von einer Organisation, die für mehr Transparenz in der Politik kämpfte, zu einem starken Verteidiger der Demokratie entwickelt. Kolb erklärt, dass sich die politischen Rahmenbedingungen durch das Erstarken der AfD und andere populistische Bewegungen drastisch verändert haben. „Wir haben erkannt, dass wir, wie auch Parteien und Medien, die Verantwortung haben, die demokratischen Spielregeln zu verteidigen“, so Kolb, wie [der Weser-Kurier](https://www.weser-kurier.de/landkreis-verden/stadt-achim/campact-gruender-kolb-ich-verstehe-mich-als-politischer-unternehmer-doc7xyn18cvgix1hslkqkgc?womort=Verden) berichtete.
Die Organisation hat sich nicht nur auf die Verteidigung der Demokratie konzentriert, sondern auch aktiv gegen Hass im Internet gekämpft. Kolb ist Mitbegründer von „HateAid“, einer Initiative, die sich dafür einsetzt, dass das Internet kein rechtsfreier Raum ist. „Wir setzen Druck auf Plattformen, damit sie gegen Hass und Hetze vorgehen“, erklärt er. Diese Maßnahmen sind besonders wichtig in einer Zeit, in der die Gesellschaft polarisiert ist und Meinungsverschiedenheiten oft zu verbalen Angriffen führen.
Die Herausforderung der Polarisierung
Kolb betont, dass es wichtig ist, Kompromisse zu fördern, um die Spaltung der Gesellschaft zu überwinden. „Wir müssen anerkennen, dass in einer Demokratie Kompromisse notwendig sind“, sagt er. Ein Beispiel dafür ist eine Kampagne, die sich mit den Haltungsbedingungen in der Schweinemast beschäftigte. Obwohl nicht alle Forderungen erfüllt wurden, gab es signifikante Verbesserungen, die Campact anerkannt hat. „Es ist wichtig, die Fortschritte zu würdigen, um der Polarisierung entgegenzuwirken“, so Kolb weiter.
Die Kampagnen von Campact sind oft provokant und sollen Aufmerksamkeit erregen. Kolb erklärt, dass sie die Dinge zuspitzen müssen, um gehört zu werden. „Vereinfachung und Zuspitzung sind notwendig, um in dieser komplexen Welt Gehör zu finden“, sagt er. Gleichzeitig betont er die Wichtigkeit, faktenbasiert zu arbeiten und gegen Lügen und Fake News vorzugehen.
Ein politischer Unternehmer
Felix Kolb sieht sich selbst als „politischen Unternehmer“. Nach seiner Zeit in den USA, wo er von der Organisation MoveOn inspiriert wurde, gründete er Campact mit dem Ziel, politisches Engagement zu erleichtern. „Wir haben klein angefangen, aber mit viel Geduld und Ausdauer ist Campact gewachsen“, erzählt er stolz. Heute beschäftigt die Organisation 130 Mitarbeiter und hat über 3,5 Millionen Newsletter-Abonnenten.
Kolb ist nicht allein in seiner Rolle als politischer Unternehmer. Auch Ronald Asmus, der Leiter des German Marshall Fund in Brüssel, beschreibt sich selbst als solchen. „Meine Ideen sind meine Ware. Brüssel ist der Marktplatz, auf dem ich meine Ware anbiete“, erklärt Asmus. Diese Denkweise spiegelt sich in der zunehmenden Bedeutung von Think Tanks in der politischen Landschaft wider, wo Ideen und Strategien entwickelt werden, um den politischen Diskurs zu beeinflussen, wie [die WELT](https://www.welt.de/print-welt/article187019/Die-spannendsten-Tischgespraeche-Bruessels.html) berichtet.
In der heutigen Zeit, in der die politischen Herausforderungen komplexer denn je sind, ist das Engagement von Organisationen wie Campact und die Arbeit von Think Tanks unerlässlich. Sie tragen dazu bei, die Demokratie zu stärken und die Gesellschaft in einem zunehmend polarisierten Umfeld zusammenzuführen.