
Christian Wulff, der ehemalige Bundespräsident Deutschlands, wird am Mittwoch, den 19. März, von 10 bis 11.30 Uhr, zu einem öffentlichen Gespräch im Domherrenhaus in Verden erwartet. Die Veranstaltung soll einen Beitrag zu einer konstruktiven demokratischen Auseinandersetzung leisten. Organisiert wird das Gespräch von der Museumspädagogin Julia Nehus und der Museumsleiterin Frauke Müller, wobei der Zustand der Demokratie im Mittelpunkt stehen soll.
Besonders eingeladen sind junge Wähler und Schüler aus weiterführenden Schulen in Verden und Achim. Die Schüler haben die Möglichkeit, Fragen an Wulff zu stellen, doch parteipolitische Themen und seine persönliche Geschichte sollen nicht im Vordergrund stehen. Eine bereits eingereichte Frage thematisiert die Veränderungen der Demokratie seit Wulffs Amtszeit. Das Domherrenhaus möchte sich als Ort der Begegnung und des öffentlichen Diskurses positionieren.
Interesse und Anmeldung
Über die Hälfte der verfügbaren 75 Plätze sind bereits von Schülern reserviert, während die restlichen Plätze für weitere Interessierte offen stehen. Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich, entweder per E-Mail oder telefonisch. Der Eintritt zur Veranstaltung ist kostenfrei.
In seiner Kritik stellte er fest, dass Deutschland im internationalen Ranking der demokratischsten Länder den zwölften Platz einnimmt, während die Schweiz auf dem vierten Rang steht. Wulff hob die Widerstandsfähigkeit stabiler Demokratien, wie der Schweiz und Japan, hervor und warnte vor Radikalismus, Terrorismus sowie dem wachsenden Hass, insbesondere Antisemitismus und Islamophobie. Zudem nannte Wulff mehrere Megatrends, die Wissenschaftler identifiziert hatten, und analysierte die Erosion der Demokratie in Krisenzeiten, wobei er auch die Herausforderungen durch die aktuelle geopolitische Lage und die Pandemie thematisierte.
Seine Botschaft lautete, dass feste Standpunkte und Respekt vor anderen Meinungen notwendig sind, um die Stärke der Demokratien zu bewahren. Dabei reflektierte Wulff über seine eigene Verantwortung in der Gestaltung der Zukunft und betonte die Bedeutung des interreligiösen Dialogs. Die Veranstaltung endete mit einer Diskussion, die von der SRF-Journalistin Katja Stauber moderiert wurde.
Wulff, der von 2010 bis 2012 die Rolle des Bundespräsidenten ausübte, engagiert sich auch heute noch für Integration und interreligiösen Dialog. Sein beruflicher Werdegang umfasst zudem das Amt des Ministerpräsidenten von Niedersachsen von 2003 bis 2010 und die Position des stellvertretenden Bundesvorsitzenden der CDU von 1998 bis 2010. Sein Wohnsitz befindet sich in Burgwedel bei Hannover, zusätzlich arbeitet er in seiner Anwaltskanzlei in Hamburg und in Berlin.
Für detailliertere Informationen über die anstehenden Veranstaltungen und Wulffs Perspektiven können die Artikel von Kreiszeitung und Stiftung Unilu aufgerufen werden.