Wolfsburg

Wolfsburg plant erstes Großholzhaus: Zukunft des Wohnens ist nachhaltig!

In Wolfsburg wird mit dem Woodscraper ein innovatives Holzhochhaus errichtet, das Ende 2026 abgeschlossen sein soll. Mit zwölf Stockwerken gilt dieses Projekt als Vorreiter für emissionsarme Bauweisen und soll helfen, den Bedarf an erschwinglichem Wohnraum zu decken. Insgesamt werden in dem Gebäude 106 Wohnungen entstehen, von denen die Hälfte an Haushalte mit geringem Einkommen vergeben wird. Die GLS Bank, ein Finanzinstitut für nachhaltige Investitionen, unterstützt das Vorhaben.

Die Unternehmensgruppe Krebs ist der Projektentwickler, während das Architekturbüro Partner und Partner Architekten aus Berlin für Entwurf und Planung verantwortlich ist. Der Detaillierungsgrad der Strukturelemente wird bereits in der frühen Planungsphase (Leistungsphase 2) fokussiert, da Präzision entscheidend ist, um das Projekt im Zeit- und Kostenrahmen umzusetzen. Allerdings bringt der Bau eines großen Holzhauses auch Herausforderungen mit sich, da derzeitige Baustandards in Deutschland nicht vollständig auf solche Konstruktionen ausgelegt sind, wie [allgemeinebauzeitung.de](https://allgemeinebauzeitung.de/abz/woodscraper-projekt-deutschland-bekommt-erstes-grossformatiges-holzhochhaus-in-wolfsburg-60604) berichtet.

Technische Herausforderungen und digitale Lösungen

Ein zentraler Aspekt des Projekts ist die Notwendigkeit individueller Brandschutzgenehmigungen, was den Planungsprozess kompliziert gestaltet. Zudem existieren keine standardisierten Richtlinien für viele nachhaltige Bauprodukte zur Schalldämmung. Das Verfahren Building Information Modeling (BIM) wird im Entwurfsprozess angewendet, erfüllt jedoch nicht alle Anforderungen der Holzproduktion.

Um den Informationsfluss zwischen den Projektpartnern zu verbessern, wurde die Catenda Hub-Plattform als gemeinsame Datenumgebung (CDE) implementiert. Dies ermöglicht allen Beteiligten, in Echtzeit auf Projektinformationen zuzugreifen. Das Ingenieurbüro für technische Gebäudeausstattung meldete während des Projektverlaufs Insolvenz an, was durch die zentrale Datenumgebung die Suche nach einem Ersatz erleichterte. Die Catenda-Plattform trägt zur Zeitersparnis bei, da Informationen nicht mehr umständlich per E-Mail verschickt werden müssen, was die Projektabläufe effizienter gestaltet.

Zusammenfassend kombiniert das Woodscraper-Projekt digitale Technologien, nachhaltige Materialien und ein wirtschaftlich attraktives Baukonzept. Es verdeutlicht sowohl die Möglichkeiten als auch die Herausforderungen, die mit dem Bauen aus Holz verbunden sind.

Die Bedeutung von Holz als Baustoff hat in den letzten Jahren aufgrund der notwendigen nachhaltigen Baupraktiken wieder zugenommen. Historisch gesehen wurde Holz im 19. Jahrhundert durch Beton verdrängt. Doch angesichts des Klimawandels gewinnt der Holzbau aufgrund seiner umweltfreundlichen Eigenschaften, wie CO2-Speicherung, wieder an Bedeutung. In Deutschland werden bereits 25% aller neuen Ein- und Zweifamilienhäuser in Holzbauweise errichtet, wobei dieser Anteil in Baden-Württemberg sogar 39% erreicht, wie [goclimate.de](https://www.goclimate.de/artikel/holzhochhaeuser/) berichtet.