Alarmstufe Rot: Ausbildungsplätze in Aachen-Düren sinken dramatisch!
Die Ausbildungslandschaft im Agenturbezirk Aachen-Düren zeigt ein besorgniserregendes Bild: Trotz eines Anstiegs der ausbildungsinteressierten Jugendlichen auf 6.747, übersteigt die Zahl der offenen Ausbildungsplätze mit 5.986 erstmals seit 2021 wieder die Zahl der Suchenden. Dies wurde in einer gemeinsamen Pressekonferenz von der Arbeitsagentur Aachen-Düren, der Industrie- und Handelskammer Aachen (IHK) und der Handwerkskammer Aachen (HWK) bekannt gegeben. Laut HERZOG ist dies ein alarmierendes Signal, da die Region dringend auf qualifizierte Fachkräfte angewiesen ist.
Die Zahlen sind eindeutig: Im Berichtsjahr 2023/2024 sank die Zahl der Ausbildungsplätze um 943, was einem Rückgang von 13,6% entspricht. Besonders betroffen ist das KFZ-Gewerbe, das signifikant weniger Ausbildungsplätze meldete. Ulrich Käser, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Aachen-Düren, betont die Notwendigkeit, das Ausbildungsangebot und die damit verbundenen Karrierechancen besser zu kommunizieren. „Wir müssen die hervorragenden Berufsaussichten einer Ausbildung stärker ins Bewusstsein der Jugendlichen und ihrer Eltern bringen“, so Käser.
Die Herausforderungen des Ausbildungsmarktes
Die unbesetzten Ausbildungsstellen sind ein weiteres Indiz für die Probleme auf dem Markt. Insgesamt blieben 858 Stellen bis zum Ende des Berichtsjahres unbesetzt, was auf anhaltende Matching-Probleme hinweist. Besonders im Einzelhandel und in der medizinischen Fachassistenz sind die Schwierigkeiten spürbar. Im Agenturbezirk Aachen-Düren kommen auf 100 unbesetzte Ausbildungsstellen 118 suchende Bewerber. Dies zeigt, dass trotz des Überangebots an Interessierten, die passenden Stellen nicht gefunden werden können.
Die beliebtesten Berufe bei den Bewerbern sind Kaufmann bzw. Kauffrau im Einzelhandel, medizinische*r Fachangestellte*r und KFZ-Mechatroniker*in. Besonders gefragt sind Ausbildungsplätze in der Körperpflege, wie bei Frisör*innen. Die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen bleibt stabil, auch wenn die Beteiligung der Betriebe insgesamt gesunken ist. Georg Stoffels, Hauptgeschäftsführer der HWK Aachen, hebt hervor, dass das Handwerk bei den Jugendlichen an Beliebtheit gewinnt und die Nachfrage nach klimarelevanten Berufen stark steigt.
Regionale Unterschiede und Ausblick
In der Städteregion Aachen waren Ende September 463 Jugendliche auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle, während im Kreis Düren 246 Jugendliche nach einem Platz suchten. Trotz der Herausforderungen gibt es positive Entwicklungen, insbesondere im Kreis Düren, wo die Zahl der freien Ausbildungsstellen um 12,6% gestiegen ist. Dennoch bleibt die Herausforderung bestehen, die unbesetzten Stellen, insbesondere im Einzelhandel, zu besetzen.
„Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, den Ausbildungsmarkt auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten zu stärken und jungen Menschen eine Perspektive zu bieten“, resümiert Käser. Die Sicherung des Fachkräftenachwuchses bleibt eine der dringendsten Herausforderungen für die Unternehmen in der Region. Wie HERZOG berichtet, ist die Förderung und Bindung von Nachwuchskräften entscheidend für die Zukunft der regionalen Wirtschaft.
Für alle, die Fragen zur Berufswahl haben, steht die Berufsberatung telefonisch oder per E-Mail zur Verfügung. Arbeitgeber können sich ebenfalls beraten lassen, um die Herausforderungen des Ausbildungsmarktes zu bewältigen.