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Am Montag und Dienstag gingen tausende Mitarbeiter des Öffentlichen Dienstes in Nordrhein-Westfalen auf die Straße. In Städten wie Bielefeld, Leverkusen, Oberhausen und Dorsten fanden Warnstreiks statt. Weitere Aktionen sind für Donnerstag angekündigt, unter anderem in Dortmund, Gelsenkirchen und Köln. In Köln betrifft der Aufruf alle städtischen Einrichtungen, insbesondere die Kindertageseinrichtungen. Eltern sind aufgerufen, sich in ihren Einrichtungen zu erkundigen, ob die Kita geöffnet bleibt oder ob eine eingeschränkte Betreuung angeboten wird.
Die Gewerkschaft Verdi fordert unter anderem 8% mehr Gehalt oder mindestens 350 Euro mehr pro Monat sowie drei zusätzliche freie Tage pro Jahr, um der hohen Arbeitsbelastung Rechnung zu tragen. Verdi betont die Vielfalt und Wichtigkeit der rund 640.000 Beschäftigten im öffentlichen Dienst in Nordrhein-Westfalen. In der ersten Verhandlungsrunde mit Bund und Kommunen konnte keine Einigung erzielt werden, da die Arbeitgeber die Verdi-Forderungen für zu hoch erachten und auf leere öffentliche Kassen verweisen.
Weitere Forderungen und Warnstreiks
Verdi plant, den Druck auf die Arbeitgeber durch weitere Warnstreiks zu erhöhen. Die zweite Runde der Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst ist für den 17. und 18. Februar angesetzt. Die Situation ist nicht isoliert, da auch bundesweit zahlreiche Beschäftigte des öffentlichen Dienstes ähnliche Forderungen erheben. Das Bundesinnenministerium meldet insgesamt 2,6 Millionen Beschäftigte bei kommunalen Arbeitgebern sowie 132.000 Tarifbeschäftigte des Bundes, die in sozialen und medizinischen Berufen, Verwaltung, Schulen, Universitäten, Nahverkehr und Abfallbetrieben tätig sind.
Zusätzlich fordert Verdi in Kooperation mit dem Beamtenbund unter anderem ebenfalls 8% mehr Lohn oder mindestens 350 Euro mehr pro Monat sowie 200 Euro mehr für Auszubildende pro Monat. Besonders belastende Jobs, insbesondere im Gesundheitsbereich mit Wechselschichten, sollen höhere Zuschläge erhalten. Die Arbeitgeberseite wies die Forderungen nach der ersten Verhandlungsrunde Ende Januar als überzogen zurück und erwähnt, dass diese die Handlungsfähigkeit der Kommunen gefährden könnten. Die zweite Verhandlungsrunde steht ebenfalls bald an, am 17. und 18. Februar.
Zusätzlich fanden bereits in der vergangenen Woche Warnstreiks bei der Post statt, in welchen verschiedene Standorte, darunter die Niederlassung in Magdeburg sowie Verteil- und Zustellzentren in Blankenburg, Halberstadt und Wernigerode, betroffen waren. Weitere Warnstreiks wurden in Halle, Dessau-Roßlau, Naumburg und Eisleben durchgeführt, wie das [MDR berichtete](https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/warnstreik-verdi-oeffentlicher-dienst-kita-110.html).
Diese Entwicklungen verdeutlichen die anhaltenden Herausforderungen und den Druck, dem Mitarbeiter im öffentlichen Dienst gegenüberstehen, um gerechtere Arbeitsbedingungen und Vergütung zu erzielen. Die Verhandlungen und geplanten Warnstreiks werden von den betroffenen Arbeitnehmern und der Gewerkschaft als entscheidend angesehen, um auf die Missstände aufmerksam zu machen und Veränderung zu bewirken.