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In Nordrhein-Westfalen (NRW) finden derzeit umfangreiche Bauarbeiten statt, die zu bemerkenswerten archäologischen Funden in Paderborn geführt haben. Wie derwesten.de berichtete, entdeckten Archäologen bei Ausgrabungen an der Detmolder Straße bedeutende Reste einer frühmittelalterlichen Siedlung.
Die Ausgrabungen haben über zwei Hektar und mehr als 300 mittelalterliche Funde umfasst. Unter den Entdeckungen befinden sich Wasserleitungen, eine Wasserschöpfstelle sowie ein komplettes Grubenhaus. Besonders auffällig ist ein aufwendig verzierter Schwertgurtbeschlag aus Buntmetall, dessen Dekorationen auf einen sozial hochstehenden Besitzer hinweisen, wie die Stadtarchäologin Sveva Gai feststellte. Die Herkunft des Besitzers und der Verbleib des restlichen Objekts werfen Fragen auf.
Ungewöhnliche Siedlungsspuren
Ursprünglich erwarteten die Archäolog:innen, wie derdom.de berichtete, ein großes Gräberfeld mit Urnengräbern oder älteren Grabhügeln zu finden. Stattdessen stießen sie auf die Überreste einer frühmittelalterlichen Siedlungsstruktur. Eine runde Verfärbung im sandigen Boden, die zunächst als Rest eines Grabhügels interpretiert wurde, stellte sich als tief angelegte Wasserschöpfstelle heraus, die bis zum Grundwasser reicht. Solche Wasserschöpfstellen sind auf der gesamten Grabungsfläche verteilt und weisen schachtenartige Formen auf, deren Wände häufig mit Holz verstärkt sind.