
Die Stadt Bochum plant eine umfassende Sanierung der Hattinger Straße, die ab dem Jahr 2027 realisiert werden soll. Laut lokalkompass.de umfasst das Konzept die Erneuerung von Fahrbahn, Gehwegen sowie Versorgungssystemen und zielt auf die Schaffung barrierefreier Haltestellen durch die Verlegung der Straßenbahngleise an den rechten Fahrbahnrand.
Um Platz für einen festen Radweg zu schaffen, sollen öffentliche Parkmöglichkeiten entfernt werden. Mit diesen Maßnahmen verfolgt die Stadt Bochum die Nachhaltigkeitsstrategie Agenda 2030, jedoch gibt es Kritik an der Vorgehensweise. Kritiker bemängeln, dass die Auswirkungen auf das Stadtleben und die Lebensweisen der Bürger nicht ausreichend reflektiert werden.
Umstrukturierung des Verkehrs
Eine Erhebung zeigte, dass Radwege nur von einem Siebtel der Bürger angenommen werden, was den Gesamtverkehr verlangsamen und die Unfallgefahr erhöhen könnte. Zur Umgestaltung der Hattinger Straße wird vorgeschlagen, die Straßenbahnlinien wegzulassen und stattdessen moderne Elektrolenkbusse einzusetzen. Die Vorteile dieser Änderungen umfassen einen verbesserten Verkehrsfluss, weniger Reparaturarbeiten an Gleisen und die Vermeidung von Straßensperrungen.
Obwohl die Stadtbahn als beliebt gilt, wird ihre Effizienz im Verkehr zunehmend infrage gestellt. Die politische Diskussion sieht zudem die Möglichkeit vor, Busse an untertunnelten Abschnitten einzusetzen. Die Forderungen nach bürgernaher Stadtplanung und einer frühzeitigen Einbindung der Bürger in Planungsprozesse nehmen zu, während die offizielle Planung für barrierefreie Haltestellen und Radwege noch aussteht.
Darüber hinaus plant Bochum, sich bis zum Jahr 2030 als Stadt für alle Verkehrsarten zu positionieren, um den Umweltverbund aus Bus, Bahn sowie Rad- und Fußverkehr zu fördern und den Autoverkehr zu reduzieren, wie bochum.de berichtet. Der Rat der Stadt Bochum beschloss 2019 das Leitbild Mobilität 2030 mit dem Motto „Umweltbewusst mobil in Bochum – zuverlässig, bezahlbar und vernetzt“.
Zu den Kernaktivitäten im Rahmen der Bochumer Strategie zählt die Initiative „BOvelo – Leitprojekte Radverkehr“ sowie die „Vorfahrt ÖPNV – Leitprojekte öffentlicher Nahverkehr“. Ein Ratsantrag vom 1. April 2022 verstärkt diese Ausrichtung. Die Nachhaltigkeitsstrategie Bochum zur Erreichung der Klimaneutralität wurde am 14. Dezember 2023 beschlossen und sieht Maßnahmen wie den Umbau der City-Radialen und die Umstrukturierung der Straßenbahn- und Buslinien vor.
Das Mobilitätskonzept bündelt seit 2015 bestehende Pläne in neun thematischen Bereichen. Zu jedem Konzept gehört eine detaillierte Bestandsanalyse sowie ein Steckbrief mit wesentlichen Inhalten. Die komplexe Planung und notwendigen Verhaltensänderungen stellen eine Herausforderung dar, zudem wird das Mobilitätskonzept 2024 auf eine digitale Version umgestellt.