Altenkirchen (Westerwald)Bonn

Nach Mord im Westerwald: Osterfreizeit der Awo sorgt für Aufregung!

Die Awo Ruppichteroth hat aufgrund von Sicherheitsbedenken die geplante Osterfreizeit für Kinder im Westerwald kurzfristig umgeplant. Grund für die Abmeldungen von zehn der 50 angemeldeten Kinder ist die Nähe der gemieteten Jugendherberge zur Wohnung eines mutmaßlichen Mörders, der Anfang April drei Menschen getötet haben soll. Am 6. April fand die Polizei in Weitefeld die Leichen einer dreiköpfigen Familie, die durch Schuss- und Stichwaffen getötet wurden. Ein 61-jähriger Mann aus einem Nachbarort ist tatverdächtig und auf der Flucht.

Eltern äußerten Bedenken, ihre Kinder nur eine Woche nach den schweren Ereignissen in der Nähe des Tatorts unterzubringen. Obwohl die Polizei erklärte, dass keine akute Gefahr bestehe, blieben die Sorgen der Eltern bestehen. In Anbetracht dieser Umstände entschied sich die Awo-Jugend am Freitagvormittag, die ursprüngliche Aktion nicht durchzuführen und suchte kurzfristig nach einem Ersatzort für die Freizeit. Der Bacherhof in Ruppichteroth konnte schließlich als neuer Standort bestätigt werden.

Aktivitäten und Unterstützung

Die Awo erhielt spontan Unterstützung von den Eltern, die bei Besorgungen halfen, während das Betreuungsteam sich mit großem Engagement an den Planungen beteiligte. Insgesamt fand die Freizeit mit 50 Kindern statt, die an Aktivitäten wie Nachtwanderungen, Kochen, Lagerfeuer, Bogenschießen, Holzarbeit und Töpfern teilnahmen. Darüber hinaus waren die Kinder auch hauswirtschaftlich tätig, indem sie in Kleingruppen selbst einkauften, kochten und aufräumten. Die Ferienfreizeit wurde vom Kreisjugendamt als Bildungsveranstaltung gefördert.

Rund anderthalb Wochen nach der Tötung der Familie in Weitefeld setzte die Polizei eine groß angelegte Suche in umliegenden Waldgebieten und Flächen an, um dem mutmaßlichen Täter auf die Spur zu kommen. In der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ gab es am Mittwochabend einen Hinweis aus dem Bekanntenkreis des Tatverdächtigen Alexander Meisner. Aktuell ist eine 100-köpfige Sonderkommission mit der Fahndung nach dem 61-jährigen Tatverdächtigen beschäftigt, der möglicherweise bewaffnet ist und sich versteckt hält. Über ihn ist eine Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt.

Der gesuchte Mann hat eine Vorgeschichte mit einer Verurteilung wegen versuchten Totschlags und hatte zuvor versucht, einen Express-Reisepass zu beantragen. Medienberichten zufolge prahlte er, wochenlang im Wald überleben zu können, ohne entdeckt zu werden. Er wird als etwa 1,74 Meter groß, 74 Kilogramm schwer, mit braunen Haaren und blau-grauen Augen beschrieben. Der Tatverdächtige hat Narben am rechten Oberarm, am linken Unterarm und an der Augenbraue sowie eine Tätowierung mit dem Namen „Катя“ auf dem Handrücken.

Für die Awo bleibt die Sicherheit der Kinder an oberster Stelle, während die Ermittlungen bezüglich des mutmaßlichen Täters weiter fortschreiten. Die zuständigen Behörden arbeiten intensiv daran, neue Hinweise auf den Aufenthaltsort des Verdächtigen zu ermitteln, nachdem in den Tagen vor der Veröffentlichung bereits Hunderte und sehr wertvolle Hinweise eingegangen sind, die nun priorisiert bearbeitet werden.