Coesfeld

Piraten gegen hohe Steuern: Nottulner Rosenmontagszug als Protest!

Die Nachbarschaft Dörholt-Draum-Hövel hat am Nottulner Rosenmontagszug teilgenommen und als Steuerpiraten auf die anhaltenden Diskussionen über die Grundsteuer B in Nottuln aufmerksam gemacht. Ihre Teilnahme stand unter dem Motto: „Ahoi, wir versinken im Steuermehr“, und auf ihrem großen Narrenschiff wurde der Spruch „Piraten und Demokraten, was willst Du erwarten“ präsentiert. Außerdem wurde ein überdimensionales „Steuernrad“ zur Veranschaulichung des Themas gezeigt, wie wn.de berichtete.

Die Diskussion über die Grundsteuer ist besonders relevant, da am 1. Januar 2025 eine Grundsteuerreform in Kraft tritt. Neue Grundsteuerbescheide führten vielerorts zu drastischen Erhöhungen. Ein Beispiel verdeutlicht dies: Ein Immobilienbesitzer muss nun anstatt 350 Euro bis zu 3.900 Euro Grundsteuer zahlen. Die Erhöhungen sind auf neue Bemessungsgrundlagen und möglicherweise steigende Hebesätze zurückzuführen, wie steuerzahler.de berichtete.

Berechnung und Handlungsmöglichkeiten für Betroffene

Betroffene Bürger in Nordrhein-Westfalen haben einige Schritte zur Überprüfung ihrer Grundsteuerbescheide. Dazu gehört, dass sie nach der Einreichung der Grundsteuererklärung zwei Bescheide vom Finanzamt erhalten: den Grundsteuermessbescheid und den Bescheid zur endgültigen Steuerhöhe, die von den kommunalen Hebesätzen abhängt.

  • Überprüfung der Bescheide: Eine sorgfältige Prüfung ist wichtig, da Fehler zu überhöhter Steuer führen können.
  • Fehlerbeseitigende Fortschreibung: Unstimmigkeiten können beim Finanzamt beantragt werden.
  • Kommunale Hebesätze: Ein Widerspruch wird nicht empfohlen, da die Erfolgsaussichten gering sind.
  • Härtefallregelung: In besonderen Fällen kann die Grundsteuer aus Billigkeitsgründen niedriger festgesetzt werden.
  • Bürgerbeteiligung: Aktive Teilnahme an der Hebesatzgestaltung ist möglich.
  • Mitgliedschaft im Bund der Steuerzahler: Der BdSt bietet Unterstützung und setzt sich für faire Berechnungen ein.

Das Ziel dieser Initiativen ist es, unangemessene Belastungen durch hohe Grundsteuern zu verhindern, insbesondere da die Grundsteuerbelastung in den NRW-Kommunen die höchste im Vergleich zu anderen Flächenländern ist.