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Hochschulen ziehen Konsequenzen: Warnung vor Plattform X!

Eine wachsende Zahl deutscher Hochschulen und wissenschaftlicher Einrichtungen zieht sich von der Social-Media-Plattform X (ehemals Twitter) zurück. Die Initiative wurde von der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf ins Leben gerufen und betrifft mittlerweile mehr als 60 Institutionen. Diese Entscheidung wurde als Protest gegen die zunehmende Radikalisierung des Diskurses auf der Plattform formuliert.

Die Hochschulleitungen kritisieren die aktuellen Veränderungen bei X, die ihrem Verständnis von Weltoffenheit, Transparenz und demokratischem Diskurs widersprechen. Sie äußern Bedenken, dass die Plattform algorithmisch rechtspopulistische Inhalte verstärkt und die Reichweite wissenschaftlicher und vielfältiger Inhalte einschränkt. Dies sei mit den Grundwerten von Hochschulen und Forschungseinrichtungen, wie Vielfalt, Freiheit und wissenschaftliche Integrität, nicht mehr vereinbar, wie MDR berichtet.

Reaktionen und Alternativen

Die Entscheidung betrifft ausschließlich die X-Accounts der beteiligten Institutionen, während die Kommunikation über andere Social-Media-Kanäle weiterhin stattfinden bleibt. Institutionen, die bereits ihre Aktivitäten auf X eingestellt haben, unterstützen die Initiative und sind zunehmend auf Alternativen wie Bluesky, Instagram, YouTube und LinkedIn aktiv. Die Rückzüge werden nicht nur als interne Maßnahme, sondern als ein starkes Zeichen für eine faktenbasierte Kommunikation und gegen antidemokratische Tendenzen verstanden. Zudem beobachten diese Institutionen weiterhin die Entwicklung anderer sozialer Plattformen und deren Algorithmen.

Unter den Unterstützern der „#WissXit“-Initiative befinden sich prominente Namen wie die Freie Universität Berlin, die Universitäten von Heidelberg und Münster, die RWTH Aachen, die Deutsche Sporthochschule Köln und die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder). Hintergrund dieser Entwicklung ist auch die Kontroversität, die durch die Unterstützung der AfD sowie durch Falschbehauptungen von Elon Musk in einem Gespräch mit AfD-Chefin Alice Weidel entstanden ist, was zusätzlich zu den Bedenken bezüglich der Plattform beiträgt, wie Tagesschau feststellt.