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Am 8. Februar 2025 dominieren heftige Debatten über den Migrationskurs der Union im Bundestag die politische Diskussion und mobilisieren alle politischen Lager. Wahlforscher Matthias Jung beschreibt die aktuelle Situation als ein Nullsummenspiel in den Umfragen. Trotz massiver Proteste gegen die Union, die sich insbesondere gegen eine Zusammenarbeit mit der AfD richten, haben sich die Umfragewerte kaum verändert. Jung betont, dass diese Proteste auch der Selbstvergewisserung bestimmter Wählerschichten dienen und eine Gegenmobilisierung hervorrufen, die die Stabilität in den Umfragen aufrechterhält.
Der Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) sieht sich unterdessen heftiger Kritik ausgesetzt, da er Stimmen der AfD in Kauf genommen hat, um einen schärferen Migrationskurs zu verfolgen. Am vergangenen Wochenende gingen mehrere hunderttausend Menschen in Deutschland gegen Rechts auf die Straße. Wahlforscher Jung weist darauf hin, dass die Diskussionen über Migration nach den jüngsten Angriffen in Mannheim, Magdeburg und Solingen immer gleich geblieben sind. Wähler, die sensibel auf Kriminalität durch Migranten reagieren, haben bereits zur AfD gewechselt.
Stabile Umfragen kurz vor der Wahl
Laut dem Bericht von Tagesschau gibt es zwei Wochen vor der Bundestagswahl wenig Bewegung in den Umfragen. Laut den Wahlforschern von infratest dimap scheint die CDU/CSU als wahrscheinlicher Sieger hervorzugehen, während Merz als möglicher Kanzlerkandidat gehandelt wird. Die aktuelle Umfrage zeigt die Union bei 31%, die AfD bei 21% und die SPD bei 15%.
Die Debatten über Migrationspolitik und den Umgang mit der AfD scheinen keinen großen Einfluss auf die Wählermeinungen auszuüben. Viele Wähler haben sich bereits längerfristig positioniert, trotz kritischer Bewertungen der Ampelkoalition unter Kanzler Scholz. Merz wird für seine Akzeptanz von AfD-Stimmen in der Migrationspolitik kritisiert, was jedoch von Unionsanhängern toleriert wird, solange keine Koalitionen mit der AfD angekündigt werden. Die Stimmung unter den Wählern bleibt jedoch zurückhaltend, und etwa 40% der Wahlberechtigten sind noch unentschlossen bezüglich ihrer Wahlentscheidung. Die Wahlergebnisse am 23. Februar werden die möglichen Koalitionsoptionen klären, wie radioenneperuhr berichtete.