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Die SPD erhält eine bedeutende Unterstützung für ihren Wahlkampf in Form von Social-Media-Clips. Eine Kampagnenagentur namens Media Force hat dem Bundestag eine Parteispende in Höhe von 1,5 Millionen Euro angezeigt. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die pro-demokratische Mehrheit im digitalen Raum sichtbarer zu machen und die politische Mitte zu stärken.
Maximilian Oehl, Geschäftsführer von Media Force, äußerte auf LinkedIn, dass die Agentur als „Kampagnenagentur für eine wehrhafte Demokratie in den sozialen Medien“ agiert. Mit den zunächst für die Zeit bis zur Wahl am 23. Februar geplanten Clips möchte die Agentur Wähler mobilisieren, die zur SPD oder zur politischen Mitte finden können und möglicherweise extremistischen Parteien zuneigen. Oehl begründete die Wahl der SPD mit deren Mobilisierungspotenzial.
Hintergrund des Online-Wahlkampfs
Wie Regierungsforschung.de berichtete, hat die Corona-Pandemie den Wahlkampf 2021 stark eingeschränkt, sodass der Straßenwahlkampf und bewährte Wahlkampfmittel nur unter strengen Auflagen eingesetzt werden konnten. Das führte zu einer verstärkten Bedeutung des Online-Wahlkampfs, da politische Akteure durch Social Media direkte Kommunikation mit den Bürgern pflegen können und Kontrolle über ihre Botschaften behalten. Diese Form der politischen Kommunikation wird auch als „owned media“ bezeichnet.
Das zunehmende Engagement der Bürger in sozialen Medien ermöglicht nicht nur intimere Kontakte zwischen Politikern und Wählern, sondern fördert auch eine Dezentralisierung der politischen Kommunikation, in der nicht nur Parteien, sondern auch Bürger und kollektive Bewegungen aktiv in den Wahlkampf eingreifen. Insbesondere die Grünen sind auf Plattformen wie Twitter und Instagram aktiv, während die AfD Facebook dominiert.
Die Strategien der Parteien im Wahlkampf umfassen verstärkt Eigenwerbung und Personalisierung. Während die AfD, Linke und FDP auch auf Negative Campaigning setzen, verfolgen Parteien wie CDU/CSU, SPD und Grüne einen positiven Ansatz. Eine Bürgerbewegung kritisierte aggressive Wahlkampfmuster als Bedrohung der Demokratie, was auf den Wunsch der Wähler nach einem faireren Wahlkampf hinweist, da über 60% der Befragten dies befürworten.