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Am 1. Februar 2025 haben die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst begonnen. Die Gewerkschaften Verdi und dbb fordern dabei mindestens 8 Prozent mehr Lohn sowie zusätzliche freie Tage für Erzieher, Müllwerkerinnen, Sozialarbeiter und Bundespolizistinnen. Beide Gewerkschaften warnen vor einem harten Tarifkonflikt, besonders im Hinblick auf die anstehende Bundestagswahl und die mögliche Bildung einer neuen Koalition, die die Verhandlungen verlängern könnte. Erste Warnstreiks wurden bereits bei kommunalen Busunternehmen in Baden-Württemberg durchgeführt. Zudem wird die Möglichkeit eines „Super-Streik-Jahres“ diskutiert, was die politischen und sozialen Spannungen weiter erhöhen könnte, wie SWR berichtete.
Parallel zu diesen Entwicklungen haben die Tarifverhandlungen der Eisenbahngewerkschaft EVG mit der Deutschen Bahn begonnen. Laut Tagesschau führten die letzten Tarifverhandlungen im Jahr 2023 zu Warnstreiks. Ein geplanter 50-Stunden-Ausstand wurde jedoch abgesagt. Der aktuelle Tarifvertrag und die damit verbundene Friedenspflicht laufen bis Ende März 2025. Die erste Tarifrunde endete ohne Ergebnis, zeigte jedoch einige Annäherungen. Die EVG fordert eine Gehaltserhöhung von 7,6 Prozent für 192.000 Beschäftigte, 2,6 Prozent Zusatzgeld für Schichtarbeiter sowie eine Bonuszahlung von 500 Euro und eine Arbeitsplatzgarantie bis Ende 2027.
Wirtschaftliche Herausforderungen der Deutschen Bahn
Die Deutsche Bahn bietet im Gegenzug eine Tariferhöhung von 4 Prozent in zwei Stufen an und ein Zusatzgeld von 2,6 Prozent für Schichtarbeiter, mit einer Laufzeit von 37 Monaten. Vor dem Hintergrund der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 sollen die Verhandlungen vorgezogen werden, um Unsicherheiten durch mögliche Regierungswechsel zu minimieren. Gleichzeitig befindet sich die Deutsche Bahn in einer wirtschaftlichen und betrieblichen Krise: Hohe Verspätungen bei Fernzügen und eine marode Infrastruktur belasten das Unternehmen. Die Frage der zukünftigen finanziellen Unterstützung des Bundes für Sanierungsprojekte bleibt unklar, was die Verhandlungen zusätzlich kompliziert. Des Weiteren verzeichnet die Güterverkehrstochter DB Cargo hohe Verluste, und es sind Stellenabbauten geplant.