Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hat mit der überraschenden Entlassung seines Verteidigungsministers Joav Galant einen politischen Aufruhr ausgelöst. Diese Entscheidung, die mitten im Konflikt mit mehreren Fronten und kurz vor einem erwarteten Angriff des Iran fiel, wurde von Politikern und Tausenden von Demonstranten als „rücksichtslos und gefährlich“ kritisiert. Galant, der als Brücke zur US-Regierung galt, wurde unter anderem wegen seiner Forderungen nach einer gerechteren Verteilung der Verteidigungslasten und seiner Dringlichkeit, die Geiseln aus dem Gazastreifen zurückzubringen, entlassen.
Die Reaktionen folgten schnell: Oppositionsführer und frühere Ministerpräsidenten bezeichneten die Entlassung als „verrückt“ und forderten zu Protesten auf. In Tel Aviv und anderen Städten blockierten Demonstranten wichtige Straßen, riefen „Bibi ist ein Verräter“ und forderten die Strafverfolgung Netanjahus. Währenddessen erhielt Netanjahu Zustimmung von ultrarechten Politikern, die Galant als Hindernis für militärische Erfolge ansahen. Die Situation wird durch Gerüchte über mögliche Ablenkungsmanöver von aktuellen Skandalen um Geheiminformationen im Büro Netanjahus weiter kompliziert.