Hamm

Römische Villa taucht im Fusaro-See auf: Was bedeutet das für Neapel?

Am Fusaro-See bei Neapel wurden bemerkenswerte archäologische Entdeckungen gemacht. Die Überreste einer luxuriösen Villa aus der Römerzeit tauchten im Wasser auf, was durch das Phänomen Bradyseismos, langsame Erdbeben, verursacht wurde. Diese Informationen teilte der Bürgermeister von Bacoli, Josi Gerardo Della Ragione, auf Facebook mit.

Die Villa weist Anzeichen von Thermalanlagen auf und ist somit ein weiteres Zeugnis des reichen römischen Erbes in der Region. Der Fusaro-See ist Teil der Phlegräischen Felder, wo ein aktiver Supervulkan liegt, der in letzter Zeit eine erhöhte vulkanische Aktivität gezeigt hat. So wurden in der Region große Mengen Kohlendioxid ausgestoßen, und seit 2005 hat sich der Boden um 138 Zentimeter angehoben.

Vulkanische Aktivität und deren Folgen

Die Entdeckung der Villa ist nicht nur ein archäologischer Fund, sondern auch ein Hinweis auf die dynamischen Veränderungen in der Region. Die Küstenlinie hat sich durch die erhöhte vulkanische Aktivität verschoben, wodurch die Überreste der Villa freigelegt wurden. Bearbeitungen an dem Ort sind häufig, und die Gegend ist bekannt für die Entdeckung von römischen Überbleibseln, wie zuletzt in Baiae, das als Größtes Unterwassermuseum der Welt gilt.

Die Phlegräischen Felder selbst sind ein unterirdisch schlummernder Supervulkan, der eine flache Kessel-Form aufweist. Der letzte große Ausbruch fand vor 15.000 Jahren statt, was zu einer Senkung des Gebiets führte; heute sind Teile davon im Meer versunken und andere dicht besiedelt. Neueste Studien zeigen, dass die Zahl kleiner Erdbeben in den letzten Jahren gestiegen ist. In der Küstenstadt Pozzuoli hebt sich der Boden um etwa 10 Zentimeter pro Jahr, was zu erheblichen Bedenken führt, da Teile des Vulkans sich so stark aufgebläht haben, dass sie kurz davor sind zu brechen.

Experten schätzen, dass die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs gestiegen ist, doch einige Fachleute der örtlichen Überwachungsbehörden teilen diese Auffassung nicht. Die Gefahrenstufe wird derzeit auf gelb, die zweitunterste Stufe, eingestuft. Ein kleinerer Ausbruch könnte verheerende lokale Folgen für die etwa 500.000 Menschen, die im Kessel des Supervulkans leben, haben, während ein großer Ausbruch regionale Auswirkungen haben könnte, die mit dem historischen Ausbruch des Tambora in Indonesien im Jahr 1816 vergleichbar wären, wie [srf.ch](https://www.srf.ch/wissen/natur-tiere/phlegraeische-felder-supervulkan-bei-neapel-wie-gross-ist-die-gefahr-eines-ausbruchs) berichtete.