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Neue Streuobstwiese in Heinsberg: Vorbild für Natur und Gemeinschaft!

In Horst, einem Stadtteil von Heinsberg, wurde eine neue Streuobstwiese mit 63 Obstbäumen angelegt. Diese Initiative, die am 5. März 2025 gestartet wurde, umfasst eine vielfältige Auswahl an Obstsorten, darunter Äpfel, Kirschen, Birnen, Hauszwetschen und Renekloden. Das Hauptziel der Streuobstwiese ist die Bereicherung des Ortsbildes, die Förderung der Artenvielfalt sowie die Umweltbildung der Dorfgemeinschaft.

Bürgermeister Kai Louis betonte die Bedeutung des Projekts für Nachhaltigkeit und Naturschutz. Die Streuobstwiese soll nicht nur Lebensraum für zahlreiche Tierarten bieten, sondern auch als Begegnungsort für die Dorfbewohner dienen. Der Heimat- und Bürgerverein Horst hat bereits Pläne zur Gestaltung des Geländes, einschließlich dem Anlegen von Graswegen und dem Aufstellen einer Sitzbank zwischen den Bäumen.

Förderung der Biodiversität

Um die Biodiversität weiter zu steigern, werden die Flächen zwischen den Obstbäumen mit einer heimischen Wildblumenmischung eingesät. Diese Blumenwiese soll Nahrung für Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten bereitstellen. Die Stadt plant, die Wiese einmal jährlich zu mähen und bei Bedarf nachzusäen. Bei den Obstbäumen ist ein Erziehungsschnitt nach drei bis vier Jahren vorgesehen. Bürger haben die Möglichkeit, die Früchte der Bäume zu ernten, solange dies nicht gewerblich erfolgt. Die ersten Früchte werden in diesem Jahr erwartet, während eine größere Ernte in etwa fünf Jahren zu erwarten ist.

Streuobstwiesen, wie die in Heinsberg, sind nicht nur wichtig für die lokale Gemeinschaft, sondern auch für die Artenvielfalt. In Bayern beispielsweise gibt es ca. 2.000 verschiedene und alte Obstsorten in den Streuobstwiesen, die über 5.000 Tier- und Pflanzenarten beherbergen. Diese Wiesen gelten als „Hotspots der Biodiversität in West- und Mitteleuropa“. Insekten wie Bienen und Schmetterlinge sind hier zahlreich anzufinden, während die Borke der Obstbäume Lebensraum für Käfer und Spinnen bietet, wie LBV.de berichtete.

Zusätzlich profitieren verschiedene Säugetiere von den Streuobstwiesen, da herabgefallenes Obst eine Nahrungsquelle für Arten wie den Siebenschläfer darstellt. Auch der Igel findet in diesen Wiesen reichlich Nahrung. Die Baumkronen bieten Lebensraum für Eichhörnchen und Fledermäuse, während Füchse und Marder auf die Jagd nach Mäusen, Maulwürfen und Siebenschläfern gehen. Zudem nutzen Rehe das hohe Gras zur Deckung ihrer Kitze.

Insgesamt stellt die neu angelegte Streuobstwiese in Heinsberg ein bedeutendes Projekt dar, das sowohl der Natur als auch der lokalen Gemeinschaft zugutekommt.