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Drogenboss Leijdekkers in Sierra Leone enttarnt – EU sucht Zeugen!

Der niederländische Drogenboss Jos Leijdekkers ist in Sierra Leone entdeckt worden, wo er eine zentrale Rolle im internationalen Kokainhandel spielt. In den vergangenen Jahren stand er auf der Liste der meistgesuchten Kriminellen der EU und wurde infolge seiner kriminellen Aktivitäten sowohl in Belgien als auch in den Niederlanden rechtskräftig verurteilt. Laut Radio Herford wurde Leijdekkers im vergangenen Jahr in Abwesenheit zu 24 Jahren Haft verurteilt, nachdem er wegen des Schmuggels von knapp sieben Tonnen Kokain sowie der Anordnung eines Mordes verurteilt worden war. In einem weiteren Prozess in Belgien erhielt er im September eine Strafe von zehn Jahren wegen Drogenhandels und Körperverletzung.

Bevor er in Sierra Leone aufgetaucht ist, wurde er in der Türkei vermutet. Die niederländische Polizei hat eine Belohnung von 200.000 Euro für Hinweise zu seiner Festnahme ausgesetzt. Auf Bildern, die in den sozialen Medien kursieren, wurde Leijdekkers zusammen mit dem Präsidenten von Sierra Leone und dessen Tochter in einer Kirche gesehen. Sierra Leone spielt eine bedeutende Rolle im Kokainhandel zwischen Südamerika und Europa. Allerdings erschwert das Fehlen eines Auslieferungsabkommens zwischen den Niederlanden und Sierra Leone die Rückführung des Drogenbosses.

Rechtsverfahren in Belgien

In einem anderen Kontext wurden neuere Entwicklungen im belgischen Drogenhandel seit dem Frühjahr 2021 verfolgt, als ein schwerwiegender Vorfall im Antwerper Hafen stattfand. Ein Mann entkam durch einen Sprung in den Hafen und versteckte sich dort für etwa 45 Minuten, bevor er von der Besatzung eines Containerschiffs gerettet und die Polizei alarmiert wurde. Die Verdächtigen hinterließen fast 500 kg Kokain und flohen, wie VRT NWS berichtete.

Eine umfangreiche Untersuchung wurde eingeleitet, die zu Durchsuchungen von über 20 Adressen in Belgien und den Niederlanden führte, was in der Festnahme Dutzender Verdächtiger resultierte. Der Prozess gegen 30 Angeklagte, die wegen Drogenimport, Körperverletzung, Verstößen gegen Waffengesetze und Teilnahme an einer kriminellen Organisation vor Gericht standen, begann im Mai. Vier Jahre nach dem Vorfall wurden nun die Urteile gefällt. Dabei wurde festgestellt, dass Leijdekkers einen Auftrag zur Körperverletzung eines Wachmanns gegeben hatte, um den Zugang zu Drogen im Hafen zu sichern. Parallel zu diesen Ermittlungen gelang es ihm, eine Lieferung von 300 kg Kokain erfolgreich aus dem Hafen zu schmuggeln. In diesem Prozess wurden insgesamt 26 Personen verurteilt, darunter Flor Bressers aus Limburg, der zu zwei Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 20.000 Euro verurteilt wurde, weil er eine Waffe sowie gefälschte Nummernschilder bereitgestellt hatte.