Bildungskonferenz in Herne: Armut als Herausforderung für Kinder!
In der Stadt Herne fand am Mittwoch, dem 30. Oktober 2024, eine bedeutende Bildungs- und Integrationskonferenz statt, die sich mit den verheerenden Folgen von Armut bei Kindern auseinandersetzte. Die Veranstaltung, die unter dem Titel „Bildungschancen verbessern?! Armutssensibles Denken und Handeln im pädagogischen Alltag“ stand, zog zahlreiche Besucher an, die an verschiedenen Ständen Informationen austauschten und sich über Lösungsansätze informierten. Laut einem Bericht von Hallo Herne war die Konferenz eine Plattform, um die Herausforderungen und Chancen im Umgang mit Kinderarmut zu beleuchten.
Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda betonte die Dringlichkeit des Themas und erklärte, dass die Stadt Herne die Armutsproblematik als eine dauerhafte Herausforderung ansehe. „Wir haben als Stadt, die schon viele Strukturbrüche erlebt hat, das Thema Armut als Daueraufgabe“, sagte Dudda. Er hob hervor, dass trotz der Schwierigkeiten Fortschritte in den Bereichen Ausbildung und Arbeitsmarkt erzielt wurden. Die Armutsquote in Nordrhein-Westfalen steigt seit 2005 kontinuierlich an, und in Herne leben rund 30 Prozent aller Kinder in armutsbetroffenen Verhältnissen.
Ein Rucksack voller Herausforderungen
Das Problem der Kinderarmut ist in Herne an jeder Schule sichtbar. Bildungsdezernent Andreas Merkendorf erklärte, dass viele Kinder mit einem „Rucksack Armut“ in die Schule kommen und dadurch ungleiche Bildungschancen haben. „Wir wollen hier ein Rüstzeug entwickeln, um dieser Problemlage zu begegnen“, so Merkendorf. Diese Ungleichheit in den Bildungschancen ist nicht nur eine lokale, sondern eine gesellschaftliche Herausforderung, die alle betrifft.
Claudia Heinrich, die Leiterin des Fachbereichs Integration, ergänzte, dass es eine gesellschaftliche Aufgabe sei, mit Armut umzugehen. „Dieses Thema ist auch für den Fachbereich Integration sehr wichtig. Weil wir genau schauen wollen, mit welchen niederschwelligen Formaten wir den einzelnen Menschen unterstützen können“, erklärte sie. Die Konferenz zielte darauf ab, Fachkräfte aus Schulen, Kitas und Wohlfahrtsverbänden zu sensibilisieren und ihnen wertvolle Anregungen für eine armutssensible pädagogische Praxis zu geben.
Workshops und Austausch für bessere Bildungschancen
Die Teilnehmer der Konferenz hatten die Möglichkeit, an Workshops teilzunehmen und sich auf einem Markt der Möglichkeiten über verschiedene Initiativen zu informieren. Akteure wie das TalentKolleg Ruhr, der Caritasverband und die Arche Herne waren präsent, um ihre Programme vorzustellen. In den Workshops wurden Themen wie Teilhabe, armutssensibles Handeln in Bildungseinrichtungen und die Zusammenhänge zwischen sozialer und gesundheitlicher Ungleichheit behandelt.
Die Konferenz war nicht nur eine Informationsveranstaltung, sondern auch ein Aufruf zum Handeln. Die Verantwortlichen sind sich einig, dass die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen aus armutsbetroffenen Familien nachhaltig verbessert werden müssen. „Wir wollen die Teilnehmer für das Thema Armut sensibilisieren sowie stärken“, so die Organisatoren. Es ist klar, dass die Bekämpfung der Kinderarmut eine gemeinsame Anstrengung erfordert, um eine gerechtere Zukunft für alle zu schaffen.