Krefeld

Krefelds Sensation: Neun Gräber aus der Spätbronzezeit entdeckt!

In Krefeld wurden bedeutende archäologische Funde aus der Spätbronzezeit entdeckt. Der Krefelder Stadtarchäologe Dr. Hans-Peter Schletter äußerte sich positiv über die Entdeckung mehrere Hügelgräber auf dem Areal der neuen Feuerwache in Gellep-Stratum. Die Ausgrabungen ergaben, dass insgesamt neun Gräber in einem Gräberfeld aus der Spätbronzezeit, datiert auf den Zeitraum von 1100 bis 800 v. Chr., gefunden wurden. Dies stellt einen seltenen Fund dar, da archäologische Funde aus dieser Zeit in Krefeld außergewöhnlich sind.

Die Reste der Urnen sind gut erhalten, was als außergewöhnlich gilt. Die Urnen zeigen ein charakteristisches Kerbschnitt-Muster, das mit einer weißen Paste aus zermahlenem Kalk oder Knochen ausgefüllt ist. Zudem sind die Gräber reich ausgestattet, was auch Beigefäße umfasst. Restauratorin Eileen Wolff arbeitet daran, eines der Fundstücke zu rekonstruieren. Die Keramik ist aufgrund des niedrigen Brandes empfindlich und zerbrach in viele Scherben. Die Urnenreste wurden nur knapp einen Meter unter der Oberfläche gefunden und deuten auf frühere Eingriffe in die Gräber hin, möglicherweise bedingt durch frühere Bauaktivitäten in der Region.

Details zu den Funden und der Kultur

Die Gräber gehören zur Niederrheinischen Grabhügelkultur, die sich in der jüngeren Bronzezeit und frühen Eisenzeit, etwa von 1200 bis 800 v. Chr., entwickelte. Diese Kultur erstreckt sich über die Regionen der Niederlande, Niederrhein und Westfalen. Typische Merkmale sind besondere Gefäßformen wie Doppelkoni und Terrinen, die häufige Verzierung mit Kerbschnittdekor sowie die Praxis der Brandbestattungen.

Das neu entdeckte Gräberfeld liegt an einer alten Trasse, die der römischen Limes-Straße entspricht. Dr. Christoph Reichmann hat in diesem Zusammenhang schriftliche Nachweise über „Urnenstechen“ im 19. Jahrhundert recherchiert, die auf frühere Eingriffe in die Gräber hinweisen. Dr. Schletter wird am 3. Februar bei der Tagung „Archäologie im Rheinland” in Bonn über die bedeutenden Funde berichten.