Paderborn. Ein neues Kapitel für die Alme im Kreis Paderborn: Nach intensiven Renaturierungsarbeiten fließt der Fluss nun wieder in seinem ursprünglichen Bett. Diese Maßnahmen, die seit Anfang der 2000er Jahre im Rahmen der Wasserrahmenrichtlinie gefordert werden, zielen darauf ab, die heimische Flora und Fauna zu unterstützen und den Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten zurückzugewinnen. Der Wasserverband Obere Lippe (WOL) hat in den letzten 14 Monaten Großes geleistet, wie die Neue Westfälische berichtet.
Im Bereich des Ahorn-Sportparks wurde ein neues Flussbett geschaffen, das nicht nur ökologischen Nutzen bringt, sondern auch den Hochwasserschutz verbessert. „Was hier entstanden ist, beeindruckt mich sehr“, äußerte sich Landrat Christoph Rüther begeistert nach einem Besuch vor Ort. Der neue Zugang zur Alme, der als eine Art „Alme-Strand“ konzipiert wurde, ermöglicht es den Besuchern, die Natur hautnah zu erleben. „Das Ergebnis bringt neben der großen Bedeutung für Umwelt, Natur und Hochwasserschutz auch noch Urlaubsfeeling für die Gäste“, so Rüther weiter.
Renaturierung mit historischem Bezug
Der Startschuss für diese umfangreichen Arbeiten fiel im September des vergangenen Jahres. Die Planungen basierten auf dem historischen Verlauf der Alme aus den 1830er Jahren, bevor der Mensch regulierend eingriff. Die nun umgesetzte Flusslaufverlängerung hat das steile Sohlgefälle der Alme auf ein natürliches Maß verringert und umgeht drei Wehre, die in den 1980er Jahren errichtet wurden. Diese Veränderungen sind nicht nur für den Fluss selbst von Bedeutung, sondern auch für die umliegenden Lebensräume, wie Radio Hochstift berichtet.
Die Renaturierung erstreckt sich über eine Fläche von etwa 7,5 Hektar, die von der Stadt Paderborn und der Ahorn-Sportpark gGmbH zur Verfügung gestellt wurde. Um den Hochwasserschutz zu gewährleisten, wurden rund 14.000 Kubikmeter Kies abtransportiert, was etwa 420 großen Schiffscontainern entspricht. Die Gesamtkosten der Maßnahme belaufen sich auf rund 400.000 Euro, wobei 80 Prozent davon vom Land NRW getragen werden.
Ein Gewinn für Natur und Freizeit
Die Veränderungen rund um den Ahorn-Sportpark sind nicht nur eine Aufwertung des Geländes, sondern auch ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der Natur. Ralf Pahlsmeier, Geschäftsführer der Ahorn-Sportpark gGmbH, betont: „Die Veränderungen, besonders der Zugang für Besuchende zum Flusslauf, haben nicht nur unser Gelände deutlich aufgewertet, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Natur.“ Der beliebte Trimmpfad führt nun teilweise entlang der neuen Flussschleife und bietet den Besuchern eine attraktive Möglichkeit, die Natur zu genießen.
Um die Renaturierung weiter voranzutreiben, ist der WOL fortlaufend auf der Suche nach weiteren Auenflächen. Interessierte Flächeneigentümer können sich direkt an die zuständige Mitarbeiterin Marie Stolte wenden. Die Maßnahmen rund um die Alme zeigen eindrucksvoll, wie Umweltschutz und Freizeitgestaltung Hand in Hand gehen können – ein echtes Gewinnspiel für Mensch und Natur!