Olpe

Wärmedebatte im Kreis Olpe: Energiewende beginnt jetzt!

Im Kreis Olpe sinkt das Interesse an Wärmepumpen und klimafreundlichen Heiztechniken erheblich. Energieberater Dirk Mobers von der Verbraucherzentrale NRW warnt vor der Taktik, Sanierungsvorhaben zu verschieben. Er betont, dass die politischen Rahmenbedingungen sowie die steigenden CO₂-Kosten dazu führen, dass fossile Heizsysteme an Attraktivität verlieren. Zudem hat die Nachfrage nach Wärmepumpen seit der Ankündigung von Änderungen am Gebäudeenergiegesetz (GEG) durch die Bundesregierung abgenommen.

Mobers weist darauf hin, dass der Handlungsspielraum der Bundesregierung durch die Europäische Gebäuderichtlinie eingeschränkt ist. Mit der CO₂-Bepreisung steigen die Kosten für das Heizen mit Gas und Öl. Die Aussicht auf grundlegende Verbesserungen bei staatlicher Förderung schätzt Mobers als gering ein. Er empfiehlt, umgehend mit der Planung für eine neue, sparsame Heizung zu beginnen, um rechtzeitig zur nächsten Heizperiode gerüstet zu sein.

Vorträge zur Heizungsmodernisierung

Mobers wird einen Vortrag mit dem Titel „Neue Heizung – die Wärmepumpe und ihre Alternativen“ anbieten. Die Vortragstermine sind wie folgt:

  • Online: Dienstag, 20. Mai, von 17.30 bis 19 Uhr, in Kooperation mit der VHS Kreis Olpe (Anmeldung online möglich).
  • Präsenz: Donnerstag, 26. Juni, ab 17.30 Uhr, im Ratssaal des Rathauses in Lennestadt (keine Anmeldung erforderlich).

Zusätzlich steht eine kostenlose Telefon- und Videoberatung zur Heizungsmodernisierung und zum Energiesparen zur Verfügung, die unter Tel. 0 27 23/7 19 57 20 gebucht werden kann. Vor-Ort-Beratungen beim Energielotsen NRW können gegen einen Eigenanteil von 40 Euro gebucht werden, hierfür ist die Nummer 02 11/33 99 65 55 zu kontaktieren.

Die Bundesregierung hat ihrerseits das Gebäudeenergiegesetz (GEG) verabschiedet, das den Umstieg auf klimafreundliche Heizungen vorantreiben soll. Ab Mitte 2028 ist die Nutzung von mindestens 65 Prozent erneuerbarer Energie für alle neuen Heizungen verbindlich. Das GEG zielt darauf ab, die Wärmewende in Deutschland zu beschleunigen, um bis 2045 klimaneutral zu werden. Gesundheitlich und ökologisch untragbare fossile Brennstoffe, die derzeit rund drei Viertel der Heizungen in Deutschland speisen, sollen ab 1. Januar 2024 in Neubauten innerhalb von Neubaugebieten nicht mehr Verwendung finden.

In Neubauten sind bis zu 65 Prozent erneuerbare Energien Pflicht, während längere Übergangsfristen für Baulücken und bestehende Gebäude gelten. Bis Mitte 2028 müssen Kommunen festlegen, wo Wärmenetze oder klimaneutrale Gasnetze ausgebaut werden. Ab dem 27. August 2024 können Eigentümer von vermieteten Einfamilienhäusern Förderanträge stellen; die Förderung beträgt maximal 35 Prozent der Investitionskosten.

Die neuen Regeln bieten auch staatliche Unterstützung für die Entwicklung technologischer Optionen zur Deckung des Anteils an erneuerbarer Energie, darunter Anschluss an Wärmenetze, elektrische Wärmepumpen und Hybridheizungen. Auch für bestehende Gebäude, sowohl für Biomasseheizungen als auch für Gasheizungen, die erneuerbare Gase nutzen, gibt es entsprechende Vorgaben.

Die KfW hat in den ersten 100 Tagen bereits rund 34.000 Zuschüsse in Höhe von 507 Millionen Euro zugesagt, um die Bürger bei der Modernisierung ihrer Heizsysteme zu unterstützen. Ab 7. August 2024 wird zudem die Förderung für Energieberatung auf 50 Prozent angehoben. Bei Heizungshavarie dürfen bestehende Heizungen weiterhin repariert werden, und eine pragmatische Handhabung ist vorgesehen, während Vermieter die Kosten für den Heizungstausch nicht über die Miete umlegen dürfen.

Der kommende CO₂-Preis für fossile Brennstoffe wird ab 2024 auf 45 Euro pro Tonne steigen und bis 2027 in ein EU-weites CO₂-Emissionshandelssystem übergehen.

Die Entwicklungen und Maßnahmen in Bezug auf Heizungsmodernisierung und klimafreundliche Energien sind sowohl für Fachleute als auch für Hausbesitzer von zentralem Interesse, da der Übergang zu erneuerbaren Energien notwendig ist.