Kriminalität und JustizRecklinghausen

Schützende Maßnahmen zum Europäischen Kinderschutztag im Kreis Wesel

Im Kreis Wesel und Recklinghausen wird eindringlich auf die Gefahren für Kinder im digitalen Zeitalter aufmerksam gemacht. Anlässlich des Europäischen Tags zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexueller Gewalt, der seit 2015 am 18. November begangen wird, rufen die lokalen Polizeibehörden zu mehr Wachsamkeit auf. Dieser bedeutsame Tag ist eine gemeinsame Initiative des Europarates, um das Bewusstsein für die ernsthaften Risiken zu schärfen, denen Kinder ausgesetzt sind.

Die Polizei verdeutlicht, dass sexualisierte Gewalt gegen Minderjährige nicht nur in der physischen Welt, sondern besonders auch digital stattfindet. Insbesondere das Phänomen des Cybergroomings, bei dem Täter sich über das Internet an Minderjährige heranmachen und versuchen, ihr Vertrauen zu gewinnen, ist alarmierend. Die Polizei Recklinghausen schlägt daher unter dem Motto „Gemeinsam stark gegen Cybergrooming“ vor, Bildungsarbeit zu leisten. Wenn Täter sich in sozialen Netzwerken als Gleichaltrige ausgeben, kann es für unschuldige Kinder gefährlich werden, warnen die Behörden.

Cybergrooming: Die digitale Gefahr

Das Cybergrooming ist eine perfide Masche, bei der Erwachsene versuchen, Minderjährige zu manipulieren und zu sexuellen Handlungen zu verleiten. Die Täter agieren oft anonym und verbergen ihre wahren Absichten hinter einer Fassade von Freundschaft. „Die Motivation dieser Tätergruppierung ist zumeist sexueller Art“, erklärt Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen und betont: „Sie manipulieren ihre Opfer und möchten sie zu Handlungen verleiten, die ihrer eigenen sexuellen Befriedigung dienen.“ Das können sogar Nacktbilder oder persönliche Treffen sein.

Eine bedenkliche Entwicklung ist, dass auch die Verbreitung von Kinder- und Jugendpornografie häufig durch Jugendliche selbst geschieht, ohne dass sie sich der strafbaren Handlung bewusst sind. Oft kommt es dazu, wenn intime Fotos aus persönlichen Beziehungen im Netz geteilt oder missbraucht werden. Das strafrechtliche Lernen über die Folgen solcher Taten wird von den Ermittlungsbehörden dringend empfohlen, da „die Folgen mitunter verheerend sind – Was einmal im Internet ist, bleibt auch im Internet!“, so Zurhausen weiter.

Präventionsmaßnahmen für Eltern und Kinder

Die Polizei betont, dass präventive Maßnahmen von größter Bedeutung sind, um Kinder zu schützen. Elterliche Aufklärung ist hierbei unerlässlich. Empfehlungen, die die Polizei Recklinghausen gibt, beinhalten:

  • Offene Gespräche über die Gefahren im Netz mit den Kindern führen.
  • Darauf achten, dass persönliche Informationen in sozialen Netzwerken nicht preisgegeben werden.
  • Die Kinder sensibilisieren, wie sie verantwortungsvoll mit eigenen Fotos umgehen.
  • Die Privatsphäre-Einstellungen in sozialen Medien überprüfen und anpassen.
  • Bei verdächtigen Inhalten den Chat-Verlauf dokumentieren und gegebenenfalls die Polizei informieren.

Für weitere Informationen bieten die Polizeidienststellen regelmäßig Vorträge und Broschüren an, um Eltern und Kinder über die Risiken aufzuklären und passende Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Es ist ein gemeinschaftlicher Appell, die Sicherheitsvorkehrungen zu erhöhen und Kinder aktiv zu schulen, wie sie sich im digitalen Raum schützen können.

Mit einem engen Austausch zwischen Polizei, Eltern und Bildungseinrichtungen wird versucht, ein sicheres Umfeld zu schaffen, in dem Kinder sowohl in der realen als auch in der virtuellen Welt geschützt sind.

NAG Redaktion

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