Rhein-Erft-Kreis: Schweigegänge und Konzerte zum Gedenken am 9. November
Im Rhein-Erft-Kreis herrscht am 9. November eine besondere Stimmung. Die Menschen kommen zusammen, um der Reichspogromnacht zu gedenken, die vor 86 Jahren auch in dieser Region ihre Spuren hinterlassen hat. Schweigegänge, Gedenkveranstaltungen und Konzerte sind geplant, um an die schrecklichen Ereignisse zu erinnern. In Wesseling etwa, wo die Synagoge und Wohnhäuser jüdischer Bürger niedergebrannt wurden, findet ein „Gang des Gedenkens“ statt. Ab 18 Uhr versammeln sich die Teilnehmer an der evangelischen Apostelkirche, um gemeinsam zu erinnern und zu mahnen. Auch in Brühl gibt es einen Schweigegang, der vom Franziskaner Hof zur Gedenkstätte an der Alten Synagoge führt. Die Teilnehmer tragen Namensschilder der ermordeten Brühler Juden, um deren Andenken zu ehren.
In Kerpen wird die Vergangenheit lebendig, wenn Schülerinnen und Schüler der Willy-Brandt-Gesamtschule von ihrem Besuch in Auschwitz-Birkenau berichten. Diese bewegenden Erzählungen finden ab 18 Uhr am Mahnmal an der Alten Landstraße statt. Anschließend wird in der Johanneskirche ein Konzert mit Werken jüdischer Komponisten aufgeführt. In Pulheim hingegen wird der „Stille Spaziergang“ bewusst ohne Reden durchgeführt. Dieser beginnt um 16 Uhr auf dem Marktplatz in Stommeln und soll keinen Raum für politische Diskussionen bieten, wie die Veranstalter betonen. Radio Erft berichtete, dass diese Veranstaltungen den Fokus auf das stille Gedenken legen.
Ein stilles Gedenken
Der 9. November ist ein Datum, das sich tief ins Gedächtnis der deutschen Geschichte eingebrannt hat. Die Reichspogromnacht von 1938 markiert den Beginn einer beispiellosen Verfolgung jüdischer Mitbürger. Die Gedenkveranstaltungen im Rhein-Erft-Kreis sind ein wichtiger Bestandteil der Erinnerungskultur und sollen dazu beitragen, dass die Schrecken der Vergangenheit nicht in Vergessenheit geraten. Die Teilnehmer der verschiedenen Veranstaltungen setzen ein Zeichen gegen das Vergessen und für eine Zukunft, die von Toleranz und Respekt geprägt ist.
Die Instagram-Seite von Radio Erft zeigt eindrucksvolle Bilder der Veranstaltungen und unterstreicht die Bedeutung dieser Gedenkaktionen. Die Bilder fangen die emotionale Atmosphäre ein und verdeutlichen, wie wichtig es ist, die Erinnerung an die Opfer der Reichspogromnacht wachzuhalten. Die Veranstaltungen im Rhein-Erft-Kreis sind nicht nur ein Zeichen der Trauer, sondern auch ein Appell an die Gesellschaft, aus der Geschichte zu lernen und sich für eine bessere Zukunft einzusetzen.