
Am 6. März 2025 einigten sich die Koalitionsparteien CDU und SPD auf die Schaffung eines Infrastruktur-Sondervermögens. Der geplante Infrastrukturfonds soll ein Volumen von 500 Milliarden Euro umfassen. Diese Entscheidung wird voraussichtlich die Emission von Bundesanleihen erheblich erhöhen, da die Ausgaben für Verteidigung in weiter steigenden Rahmen erfolgen sollen.
Einige Analysten beobachten eine Fiskalpolitik, die eine nachhaltige Veränderung in der Handelsweise mit Bundesanleihen mit sich bringen könnte. Aktuell hält der öffentliche Sektor einen Großteil dieser Anleihen. Ausländische Zentralbanken besitzen etwa 30 % der Bundesanleihen, während das Eurosystem aufgrund früherer quantitativer Lockerungsmaßnahmen rund 25 % hält. Der Privatsektor hält gegenwärtig weniger als 50 % des gesamten ausstehenden Volumens. Diese hohe Nachfrage nach Bundesanleihen hat bereits zu Verzerrungen auf den Anleihemärkten geführt.
Entwicklungen auf dem Anleihemarkt
Die Bundesanleihen könnten sich angesichts der aktuellen Situation deutlich nachgeben und verhalten sich zunehmend wie andere sichere Anleihen. Dies hätte weitreichende Konsequenzen für die Staatsanleihen in der Eurozone und global. Insbesondere gilt die deutsche Bundesanleihe als risikofreier Zinssatz und als sicherer Hafen in angespannten Märkten.
Bereits in der Vergangenheit führte die hohe Nachfrage während der Rezessionsängste 2019 zu negativen Renditen. Mit den steigenden Renditen für Bundesanleihen könnten sich die Finanzierungskosten für andere Eurozonen-Staaten erhöhen, was besonders für hochverschuldete Länder wie Italien von Bedeutung ist. Die Renditeabstände zu diesen Ländern sind bereits eng, und es wird erwartet, dass die langfristigen Anleiherenditen für große Euro-Länder zwischen 4-5 % liegen könnten.
Zusätzlich könnte der Druck auf hochverschuldete Länder steigen, ihre Schulden abzubauen. In der Regel dienen die Renditen von Bundesanleihen als Anker für globale Anleihemärkte. Deutschland kann sich zudem über die besten finanzpolitischen Fundamentaldaten unter den großen Märkten freuen. Die Entscheidung der deutschen Regierung könnte dazu führen, dass der global risikofreie Anleihezins steigt, was möglicherweise Auswirkungen auf den Wert der US-Treasuries haben wird.
Informationen zu den Bundesanleihen und deren Verwaltung sind auf der Webseite der Bundesrepublik Deutschland – Finanzagentur GmbH verfügbar. Es ist zu beachten, dass der Zugang zu diesen Informationen bestimmten Bedingungen unterliegt und die Webseite kein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Bundeswertpapieren darstellt, wie auf der Website deutsche-finanzagentur.de erläutert.